Jesuiten kritisieren Moskauer Urteil im Priestermordprozess

Forderung nach gerechtem Urteil

Die Leitung der Jesuiten hat das Urteil im Prozess wegen der Ermordung zweier Ordensangehöriger in Moskau kritisiert. Die Jesuiten in aller Welt seien "tief enttäuscht" über die Entscheidung des russischen Gerichtes vom Montag, heißt es in einer Erklärung der römischen Zentrale des Ordens vom Mittwoch.

 (DR)

Das Gericht hatte den Angeklagten für schuldig befunden, den aus Ecuador stammenden Jesuiten Victor Betancourt Ruiz Ende Oktober 2008 ermordet zu haben. Jedoch hatte es ihn vom Vorwurf freigesprochen, anschließend auch einen zweiten Ordensmann, den Wolgadeutschen Otto Messmer, ermordet zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Beschuldigten beide Morde zu Last gelegt. Nach ihrer Darstellung soll der Angeklagte Betancourt und Messmer kurz hintereinander ermordet haben.

Die Jesuiten kündigten an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um in dieser Angelegenheit «für größere Klarheit» zu sorgen. Im Fall der Ermordung von Messmer sei das Gericht nicht zu einem gerechtem Urteil gelangt, so der Orden.