Jerusalemer Patriarch ernennt in Berlin neue Grabesritter

Neue Ritter mit sozialem Engagement

In der Berliner Sankt-Johannes-Basilika hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, am Samstag 18 neue Mitglieder in den Ritterorden vom Heiligen Grab aufgenommen.

Ritterorden vom heiligen Grab in Jerusalem (KNA)
Ritterorden vom heiligen Grab in Jerusalem / ( KNA )

Bei einem Festgottesdienst mit über 700 Gästen erhielten 11 "Ritter", sechs "Damen" und ein Priester nach einem Gelöbnis die Ordensinsignien, das fünffache Jerusalemkreuz als Brustkreuz am Band sowie den Ordensmantel mit dem roten Jerusalemkreuz. Der Name bezieht sich auf das Grab Jesu in Jerusalem.

Twal hebt besonderes soziales Engagement hervor

Als Großprior hat Twal eine Spitzenstellung in dem päpstlichen Orden, der besonders die katholischen Christen in Israel und den Nachbarländern unterstützt. In seiner Predigt dankte der höchste Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land den Grabesrittern für ihre Solidarität. Ihr soziales Engagement sei "effektiver als viele lokale oder internationale Aktivitäten, die nur geringe oder keine Ergebnisse bringen".

Weltweite Aktivitäten und Hilfe in Deutschland

Weltweit hat der Orden über 30.000 Mitglieder, davon 1.400 in Deutschland. Die Mitglieder der "Deutschen Statthalterei" treffen sich zweimal jährlich, um Kandidaten in die Gemeinschaft aufzunehmen. Nach Berlin kamen sie zuletzt vor 20 Jahren.

Nach Angaben des Ordens unterstützen dessen deutsche Mitglieder die Aktivitäten mit jeweils durchschnittlich 1.200 Euro jährlich, insgesamt sind es 1,7 Millionen Euro. Weltweit bringt die Gemeinschaft in diesem Zeitraum über zehn Millionen Euro auf. Im Heiligen Land fördert sie Sozial- und Bildungsprojekte sowie Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kinder- und Altenheime oder Hochschulen. Diese sind offen für alle Menschen unabhängig von ihrer Religion.

Wie der Statthalter in Deutschland, Detlef Brümmer, erklärte, hilft der Orden verstärkt auch Flüchtlingen und Migranten. So finanziert die Gemeinschaft Wohncontainer und gibt Hilfen zum Lebensunterhalt für Flüchtlinge etwa aus Afrika. Zudem unterstützt sie ein "religiös-soziales Zentrum" in Tel Aviv. Es betreut Arbeitsmigranten etwa von den Philippinen. Zusätzlich zu den rund 80.000 einheimischen Katholiken in der Region leben nach Brümmers Angaben in Israel weitere 60.000 katholische Zuwanderer unter oft prekären Verhältnissen.

 


Quelle:
KNA