Pontifikalamt für neue Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Investitur im Aachener Dom

domradio.de übertrug das Pontifikalamt zur Investitur der Ritter vom Heiligen Grab aus dem Aachener Dom. Es predigte der Großprior der Deutschen Statthalterei, Reinhard Kardinal Marx.

 (DR)

In seiner Predigt würdigte Kardinal Marx den Aachener Dom als zentralen Ort der europäischen Geschichte. Hier habe mit Karl dem Großen, dessen 1.200. Todestag in diesem Jahr begangen wird, die Erneuerung Europas begonnen, sagte der Großprior, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. Die Grenzstadt Aachen sporne dazu an, Europamüdigkeit zu überwinden und Europa als Aufgabe für alle anzusehen. Marx ist auch Präsident der EU-Bischofskommission COMECE.

"Der Osterglaube muss uns zu neuen Menschen machen. Das ist eine ständige Herausforderung. In diesem Glauben dürfen wir nicht müde werden", forderte der Kardinal. Gleichzeitig rief er zu verstärkten Pilgerreisen ins Heilige Land auf, die immer auch ein Weg der geistlichen Erneuerung aus den Quellen des Glaubens heraus seien.

"Dieser Glaube braucht immer beides: renovatio und Renaissance" (Erneuerung und Wiedergeburt). Daraus erwachse für alle ein Netzwerk des Glaubens durch die Geschichte der Kirche hindurch. "Der Osterglaube macht neugierig auf das, was kommt", unterstrich der Kardinal vor den Grabesrittern.

Bei der Investitur im Aachener Dom wurden 33 neue Mitglieder aufgenommen, darunter neun Damen, 19 Ritter sowie fünf Priester, unter denen auch der Münstersche Weihbischof Wilfried Bernhard Theising war. Zu dem von Freitag bis Sonntag dauernden Treffen auf Einladung der Ordens-Komturei Sankt Carolus Magnus wurden rund 1.000 Gäste aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, England, Ungarn, Belgien und Jerusalem erwartet.

Die Deutsche Statthalterei des Ritterordens besteht seit 81 Jahren. Ihre Mitglieder treffen sich zweimal jährlich zur Investitur und nehmen dabei auch neue Mitglieder auf. Bundesweit gehören dem päpstlichen Orden rund 1.400, weltweit mehr als 20.000 Mitglieder an.

Einziges Ziel ist es, Christen im Heiligen Land zu helfen. Dort fördert der Orden Sozial- und Bildungsprojekte und Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kinder- und Altenheime oder Hochschulen. Diese sind unabhängig von ihrer Religion offen für alle Menschen. Die Ritter und Damen verpflichten sich zu Mildtätigkeit und Treue zur Kirche. Sie sind aufgerufen, ihr eigenes spirituelles Leben zu festigen und weiterzuentwickeln.

Die Aufnahme in den Ritterorden vom heiligen Grab zu Jerusalem erfolgt in einem feierlichen Ritus, der Investitur. Die eigentliche Investiturfeier besteht aus einer feierlichen Hl. Messe, verbunden mit dem Gelöbnis, der Übergabe der Ordensinsignien (Jerusalemkreuz) und des Ordensmantels durch den Großprior der Statthalterei sowie für die weltlichen Ritter mit dem Ritterschlag.

(kna, dr)