Katholikenkomitee fordert Aufnahme von mehr Moria-Flüchtlingen

"Jedes Leben zählt"

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat die Politik aufgefordert, "eine wirklich große Zahl von Flüchtlingen aus Moria in Deutschland aufzunehmen und sie aus ihrer unvorstellbaren Not zu befreien". Bischof Franz Jung äußerte sich ähnlich.

Eine Frau sitzt am Rande einer Straße in der Nähe des ausgebrannten Flüchtlingslagers Moria / © Socrates Baltagiannis (dpa)
Eine Frau sitzt am Rande einer Straße in der Nähe des ausgebrannten Flüchtlingslagers Moria / © Socrates Baltagiannis ( dpa )

Der Hauptausschuss des obersten katholischen Laiengremiums forderte am Freitag in Bonn, die Angebote der Bundesländer und Städte zur Aufnahme von Flüchtlingen aufzugreifen.

Die bisherigen Zusagen verschiedener europäischer Länder seien vor dem Hintergrund des menschlichen Leids inakzeptabel, so das ZdK. Die Betroffenen in Gruppen wie Kinder, Kranke und andere einzuteilen, werde der Menschenwürde nicht gerecht.

"Jedes Leben zählt", betonte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. "Natürlich wünschen wir uns eine europäische Lösung, aber jetzt können wir nicht darauf warten. Eine Reihe von Ländern und Kommunen signalisieren, dass sie in der Lage sind, einen nennenswerten Beitrag zur Minderung des Leids der Flüchtlinge zu leisten. Geben wir ihnen die Möglichkeit."

Bischof Jung und Caritas für Aufnahme von 2.000 Flüchtlingen

Auch der Würzburger katholische Bischof Franz Jung hat sich gemeinsam mit Caritas-Verantwortlichen bei Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) für die Aufnahme von 2.000 Flüchtlingen aus dem abgebrannten griechischen Lager Moria eingesetzt.

Man unterstütze einen entsprechenden Appell von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU), heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Schreiben an Seehofer, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt.

Neben Jung haben es auch die frühere Landtagspräsidentin und Caritas-Ehrenvorsitzende Barbara Stamm sowie der derzeitige Diözesancaritasvorsitzende Clemens Bieber unterzeichnet.


Quelle:
KNA