Italiens Bischöfe wollen Rolle von Jugend und Laien stärken

Für die Zukunft der Kirche

Die italienischen Bischöfe wollen die Rolle von jungen Menschen und Laien in der Kirche stärken. Zudem haben sie sich zum Ziel genommen, ihre Maßnahmen zum Schutz Missbrauchsbetroffener zu intensivieren.

Bischöfe / © Jeoffrey Guillemard (KNA)
Bischöfe / © Jeoffrey Guillemard ( KNA )

Junge Menschen könnten eine entscheidende Rolle beim kirchlichen und gesellschaftlichen Wiederaufbau des Landes spielen, heißt es in einer Botschaft des Ständige Rats der Italienischen Bischofskonferenz.

Italiens katholische Bischöfe

"Ihr Engagement für einen vorurteilsfreien Dialog und ihre Fähigkeit, neue und originelle Wege zu finden, um das Wort Gottes zu verbreiten, sind Aspekte, die verstärkt werden müssen"

In Hinblick auf den synodalen Weg in Italien sollten Jugendliche besonders einbezogen werden. "Ihr Engagement für einen vorurteilsfreien Dialog und ihre Fähigkeit, neue und originelle Wege zu finden, um das Wort Gottes zu verbreiten, sind Aspekte, die verstärkt werden müssen", so die Bischöfe.

Größere Verantwortung sollen demnach auch die Laien in der Kirche bekommen. Damit folgen die Bischöfe einem Erlass von Papst Franziskus, der Laiendienste mit einer offiziellen Beauftragung verbindet und Frauen Zugang unter anderem zum Lektorat und der Katechese ermöglicht. Dies sei ein wichtiger Wendepunkt, der nicht als Ersatz für den Priestermangel angesehen werden dürfe, so der Ständige Rat. Kriterien zur Zulassung und Ausbildung würden nun vorbereitet.

Mit Blick auf die Wahlen des italienischen Staatspräsidenten betonen die Bischöfe, sie hofften, dass das Parlament den Wunsch des Landes nach Einheit aufgreifen könne.

Italiens Bischöfe wollen mehr Schutz von Missbrauchsbetroffenen

Ferner wollen die italienischen Bischöfe Maßnahmen zum Schutz Missbrauchsbetroffener verstärken. Eine unabhängige Untersuchung von Fällen sexualisierter Gewalt in der Kirche Italiens sei nicht ausgeschlossen, sagte der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Stefano Russo, zum Abschluss der Tagung des Ständigen Rates in Rom.

Derzeit arbeiteten die Bischöfe aber an der Umsetzung der Maßnahmen zum Betroffenenschutz, so Russo. In fast allen Bistümern gebe es Anlaufstellen. "Wir arbeiten sehr ernsthaft an der Einrichtung eines Netzwerks. Dabei geht es uns um Qualität, nicht um Quantität, und an erster Stelle steht die Aufmerksamkeit für die Opfer", erklärte der Generalsekretär.

	Kardinal Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia, am 12. August 2018 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia, am 12. August 2018 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Die Frage, ob und wann es eine unabhängige Untersuchung geben könnte, beantwortete Russo nicht: "Wenn es eine Erhebung geben soll, wollen wir, dass die Daten so zuverlässig wie möglich sind. Und diese Arbeit, die wir hier leisten, kann dazu beitragen." Der Ständige Rat der Italienischen Bischofskonferenz unter Vorsitz von Kardinal Gualtiero Bassetti tagte von Montag bis Mittwoch in Rom.

 

Quelle:
KNA