Der Botschafter Israels beim Vatikan, Yaron Sideman, hat die aktuellen Militärschläge seines Landes gegen den Iran verteidigt. Mit Blick auf den jüngsten Friedensappell von Papst Leo XIV. vom Samstag sagte der Diplomat: "Israel hat keinen Krieg gegen den Iran begonnen, sondern eine militärische Operation, die darauf zielt, die vom iranischen Regime ausgehende aktuelle existenzielle Bedrohung zu beseitigen."
Weiter argumentierte Sideman: "Im Prinzip sollte der Krieg immer als die letzte Option angesehen werden. Aber das bedeutet nicht, dass diese komplett unmöglich wäre, wenn alle anderen Optionen scheitern."
Friedens-Initiative des Papstes begrüßt
Papst Leo XIV. hatte am Samstag mit Blick auf den Nahen Osten formuliert: "Der Einsatz für eine sicherere Welt frei von atomarer Bedrohung muss durch einen respektvolle Begegnung und einen ernsthaften Dialog angestrebt werden." Zugleich hatte er gesagt: "Niemand darf jemals den anderen in seiner Existenz bedrohen." Die Auslöschung Israels hat die iranische Führung wiederholt angedroht.
Sideman sagte dazu: "Das ist der Punkt, an dem wir jetzt sind. (...) Das iranische Mullah-Regime ist zur Phase der Verwirklichung seines Plans einer systematischen Vernichtung Israels übergegangen. Es war eine Minute vor zwölf und deshalb hatten wir keine andere Wahl, als zu handeln. Die Geschichte lehrt uns, dass wir es ernst nehmen sollten, wenn ein Regime unsere Existenz bedroht", so der Botschafter weiter.
Dialog von fundamentaler Wichtigkeit
Auf das Angebot des Papstes, verfeindete Staaten miteinander in den Dialog zu bringen, sagte Sideman: "Israel will immer den Frieden (...) Natürlich schätzen wir jeden konstruktiven Vorschlag, der dabei helfen kann, ihn zu erreichen." Weiter erklärte Sideman, dass er auch den Einsatz von Papst Leo XIV. für den Dialog der Kirche mit dem jüdischen Volk sehr begrüße. Dieser sei von fundamentaler Wichtigkeit, allerdings gehöre dabei auch der Staat Israel mit an den Tisch.