Israelischer Botschafter will Betätigungsverbot für Imame

"Deutschland sollte das Gesetz ändern"

Der Israelische Botschafter Ron Prosor fordert eine stärkere Überwachung von Moscheen und ein Betätigungsverbot von Imamen aus dem Ausland. Diese kämen mit einer Ideologie, mit der sie "Deutschland und Europa verändern wollen".

Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland, spricht in einem dpa-Interview am 07.10.2023 in Berlin zur aktuellen Lage in Israel in der Israelischen Botschaft in Berlin / © Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland, spricht in einem dpa-Interview am 07.10.2023 in Berlin zur aktuellen Lage in Israel in der Israelischen Botschaft in Berlin / © Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

Das sagte Prosor der Funke Mediengruppe am Donnerstag.  "Am besten wäre es, Deutschland würde Imame im großen Stil selbst ausbilden und ausländischen Imamen ein Betätigungsverbot erteilen."

Prosor fordert Änderung im deutschen Strafrecht 

Der israelische Diplomat forderte auch Änderungen im deutschen Strafrecht. "Deutschland sollte das Gesetz ändern und Meinungsfreiheit enger fassen", verlangte er. Friedliche Demonstrationen müssten möglich sein, aber es müsse bestraft werden, "zu Hass auf Juden, auf Israel und auf die Demokratie aufzustacheln".

Es könne nicht sein, dass Juden und Israelis in Deutschland wieder Angst haben müssten: "Dagegen muss man etwas tun".

Hamas und Hisbollah gegen westliche Gesellschaften

Die islamistischen Organisationen Hamas und Hisbollah seien nicht nur gegen Israel, sondern nähmen die westlichen Gesellschaften insgesamt als dekadent wahr, sagte Prosor. Sie verabscheuten Homosexuelle und wollten Frauen grundlegende Rechte verweigern. "Wir Juden sitzen nur in der ersten Reihe. Wenn die Deutschen nicht handeln und gegen diese Leute vorgehen, werden sie morgen weinen".

Hamas und Hisbollah

Die Hamas und die Hisbollah sind radikalislamische Organisationen im Nahen Osten, zu deren verbindenden Hauptzielen die Bekämpfung und Vernichtung des Staates Israel gehört.

Die Palästinensergruppe Hamas wurde nach Beginn der Ersten Intifada 1987 gegründet. Der Name steht als Abkürzung für "Organisation des islamischen Widerstands", bedeutet auf Arabisch aber auch "Eifer" oder "Kampfgeist". Sie ist aus dem palästinensischen Zweig der fundamentalistischen Muslimbruderschaft hervorgegangen und entstand in Opposition zur kompromissbereiteren Fatah bzw. PLO von Jassir Arafat.

Die Hamas mobilisiert (dpa)
Die Hamas mobilisiert / ( dpa )
Quelle:
epd