"Dies ist ein historischer Tag", sagte der Kuratoriumsvorsitzende des Islamkollegs, Ex-Bundespräsident Christian Wulff, während einer Pressekonferenz.
Zum ersten Mal hätten Imam-Anwärter ihre praktische Ausbildung in Deutschland, in deutscher Sprache und wissenschaftlich begleitet abgeschlossen.
"Das hat es bisher nicht gegeben, war aber längst überfällig angesichts der Millionen Musliminnen und Muslime in unserem Land."
Islamkolleg laut Wulff inzwischen anerkannter Ausbildungsort
Das vor zwei Jahren gegründete Islamkolleg leiste somit einen wichtigen Beitrag zur Friedensbildung und zur Integration, betonte Wulff. Es sei mittlerweile ein anerkannter Ausbildungsort und erhalte viele Anfragen, auch aus dem Ausland.
Der ehemalige Bundespräsident äußerte sich zuversichtlich, dass auch die derzeit noch bestehenden Schwierigkeiten der Absolventen, eine Anstellung zu finden, in den kommenden Jahren gelöst werden könnten.
Wulff hatte am 3. Oktober 2010 für seinen Satz, der Islam gehöre zu Deutschland, von Muslimen viel Beifall geerntet und eine Debatte angestoßen.
Islamkolleg bietet auch Weiterbildungsmöglichkeiten an
Nach Angaben des Islamkollegs erhielten von 18 Absolventen 17 ein Abschlusszertifikat in der grundständigen islamtheologischen praktischen Ausbildung (13 Männer, vier Frauen). Eine Frau wiederhole die Prüfung im Juni 2024.
Acht weitere Personen (sechs Männer, zwei Frauen) nahmen an der modularen Aus- und Weiterbildung teil. Von diesen erhielten sieben das Abschlusszertifikat. Eine Frau nehme an der Prüfung 2024 teil.
Hintergrund: Islamkolleg
Die zweijährige Imam-Ausbildung am Islamkolleg Deutschland in Osnabrück treten 25 Personen an. Weitere 25 Männer und Frauen sind für Fortbildungskurse angemeldet. Das Islamkolleg bildet auch für die islamische Seelsorge aus.
