Islamisten wollen Christin bei Miss-Wahl verhindern

Untersuchung in Pakistan angekündigt

Regierung und radikal-islamische Parteien in Pakistan machen Front gegen eine Christin als Repräsentantin des mehrheitlich islamischen Landes bei der Wahl zur weltweiten "Miss Universum". Erica Robin soll das Land dort vertreten.

Model Erica Robin / © Khawaja Fawad Ahmed (shutterstock)
Model Erica Robin / © Khawaja Fawad Ahmed ( shutterstock )

Eine Christin könne Pakistan nicht vertreten, wird Scharia-Experte Mohammad Taqi Usmani am Mittwoch vom Onlinemagazin "Bitter Winter" zitiert. Nach Protesten radikaler Muslime habe die Regierung angekündigt, der Geheimdienst werde untersuchen, wie die Christin Erica Robin (24) den nationalen Vorentscheid habe gewinnen können.

Nur 1,6 Prozent Christen

Robin, Model und Betriebswirtin aus Karatschi, wird Pakistan bei der Kürung der "Miss Universum" im November in El Salvador vertreten. In Pakistan sind nur 1,6 Prozent der rund 236 Millionen Einwohner Christen.

Islamistische Parteien und Gruppen hatten zunächst gegen den nationalen Wettbewerb der internationalen Miss-Wahl protestiert.

Viele Pakistaner an Abstimmung teilgenommen

Schönheitskonkurrenzen seien mit den Werten und Lehren des Islam nicht vereinbar, hieß es. Nachdem aber viele Pakistaner im Internet an der Abstimmung teilgenommen hatten, stellten die konservativen Muslime laut "Bitter Winter" ihre Proteste gegen den Wettbewerb selbst ein. Nun konzentriert sich die Kritik auf Erica Robin.

Hilfswerk sieht neue Eskalation der Verfolgung von Christen

Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat eine "neue Eskalation der Verfolgung" von Christen und anderen religiösen Gruppen beklagt. Der Geschäftsführer der Organisation in Deutschland, Florian Ripka, erklärte am Montag in München, täglich gingen neue Schreckensmeldungen ein: Im Osten Pakistans brennten Extremisten Häuser von Christen nieder, weil einer Familie die Schändung des Korans vorgeworfen werde. Im indischen Bundesstaat Manipur seien ethnische Konflikte in eine offene Christenverfolgung ausgeartet, die seit drei Monaten anhalte.

Symbolbild: Christenverfolgung  / © nn (AFP)
Symbolbild: Christenverfolgung / © nn ( AFP )
Quelle:
KNA