Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) hat mit Unverständnis auf einen Medienbericht reagiert, nach dem Corona-Impfstoff aus Südafrika nach Europa exportiert wird. Afrika sei der am wenigsten mit Vakzinen versorgte Kontinent der Welt; kaum zwei Prozent der Bevölkerung dort seien immunisiert. Der Vorgang zeige, dass Profit noch immer Humanität übertrumpfe, erklärte der Generalsekretär der Hilfswerke-Föderation, Jagan Chapagain, in Genf.
EU-Kommissionssprecher Eric Mamer sagte am Donnerstag, die Exporte seien mit Südafrika abgestimmt. Die Abfüllanlage im südafrikanischen Aspen überbrücke lediglich Engpässe des Herstellers Johnson & Johnson in den Vereinigten Staaten und beliefere sowohl Südafrika wie Europa. Ab Ende September beziehe die EU den Johnson & Johnson-Impfstoff von einer Abfüllanlage im niederländischen Leiden, sagte der Sprecher.
IFRC-Generalsekretär Chapagain erklärte weiter, wenn Mitleid nicht die Tür zu einer gerechten Verteilung von Impfdosen öffne, müsse es die Wissenschaft tun. "Niemand von uns ist sicher, bevor nicht alle sicher sind. Wenn Teile der Welt ungeimpft bleiben, wird diese Pandemie nicht enden", warnte Chapagain. (KNA/19.8.2021)