Interreligiöses Friedenstreffen von Sant'Egidio auf Zypern beginnt

Religionen und Kulturen im Dialog

An diesem Samstag startet auf Zypern das diesjährige interreligiöse Friedenstreffen der katholischen Basisgemeinschaft Sant'Egidio. Bis Dienstag diskutieren Vertreter verschiedener Kirchen mit Juden, Muslimen und Vertretern fernöstlicher Religionen in Nikosia über das Thema: "Die Zivilisation des Friedens: Religionen und Kulturen im Dialog".

 (DR)

Das zum 22. Mal organisierte Treffen steht in der Nachfolge des großen Friedensgipfels, den Papst Johannes Paul II. 1986 in Assisi anberaumte.

Auf 20 Podien beraten in Nikosia rund 200 Religionsvertreter, Politiker, Wissenschaftler und Kulturschaffende über Problemregionen der Welt und Wege zum Frieden. Dabei habe man bewusst Zypern als zwischen Griechen und Türken geteilte Insel gewählt, um die Notwendigkeit von Versöhnung und Verständigung zu bekunden, erklärte die Basisgemeinschaft. Die Treffen finden im griechischen Teil der Insel statt; ein Termin ist auch im türkischen Teil geplant.

Mussinghoff und Kasper kommen
Themen sind unter anderen Frieden in der Mittelmeerregion, Fremdenfeindlichkeit, die Rolle Europas, der israelisch-palästinensische Konflikt, 60 Jahre Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen sowie die Rolle von Johannes Paul II. als Friedensstifter.

Erwartet werden zahlreiche Kardinäle und Bischöfe, darunter der vatikanische Ökumene-Minister Walter Kasper, der frühere Papstsekretär Stanislaw Dziwisz und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff. Am Eröffnungstag feiert das Oberhaupt der orthodoxen Kirche auf Zypern, Chrysostomos II., einen Gottesdienst im Ritus seiner Kirche. Für den Abschluss sind eine gemeinsame Erklärung und eine Friedensprozession vorgesehen.