Indischer Bischof wird Eremit

Wunsch nach Isolation und Gebet

Weihbischof Jacob Muricken hat sich entschieden, sein bisheriges Leben aufzugeben und sich komplett dem Gebet und der Isolation als Eremit zu widmen. Diese Entscheidung folge einer göttlichen Eingebung, erklärte er der Presse.

Ein betender Mann / © PitukTV (shutterstock)

Der indische Weihbischof Jacob Muricken (59) erfüllt sich einen lang gehegten Wunsch und wird Eremit. Wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Dienstag) berichtet, stellt der Geistliche aus der Diözese Palai sein Amt zur Verfügung, um das restliche Leben in Isolation und Gebet zu verbringen. Er habe diese Entscheidung mit Zustimmung der Synode der syro-malabarischen Kirche getroffen, hieß es. Den Bischofstitel werde er behalten.

Einsiedelei im Bistum Kanjirapally

In einem Interview gab Muricken zu Protokoll, er folge einer göttlichen Eingebung. Der Geistliche hatte bereits 2016 landesweit für Schlagzeilen gesorgt, als er einem kranken Hindu eine Niere spendete. Seine Residenz hat Muricken den Angaben zufolge bereits verlassen, um sich in eine Einsiedelei im Bistum Kanjirapally zurückzuziehen. Die Einsamkeit "werde dazu beitragen, die katholische Kirche und die Menschen auf der ganzen Welt zu verändern", wird der Bischof zitiert.

Das Stichwort: Eremit

Ein Eremit  oder auch "Einsiedler" ist ein Mensch, der mehr oder weniger abgeschieden von den Menschen lebt Ursprünglich wurde der Begriff nur auf Christen angewendet, die geistliche Motive für ihre Zuwendung zu dieser Lebensform hatten, nämlich die Wüstentheologie des Alten Testamentes, das heißt, die vierzigjährige Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten, die eine Herzenswandlung bewirken sollte. In der frühen Kirche unterschied man allein lebende (Anachoreten) und gemeinschaftlich lebende Eremiten.

Eremitinnen und Eremiten leben freiwillig in Einsamkeit / © getIT (shutterstock)
Eremitinnen und Eremiten leben freiwillig in Einsamkeit / © getIT ( shutterstock )
Quelle:
KNA