Indiens Premierminister Narendra Modi hat zu Weihnachten an einem christlichen Gottesdienst in der Erlöser-Kathedrale in Neu Delhi teilgenommen.
Das berichtete am Freitag der Pressedienst Asianews. Der Besuch fand inmitten einer Welle gewalttätiger Ausschreitungen hinduistischer Nationalisten gegen Weihnachtsfeiern von Christen statt.
Widerspruch zwischen öffentlichen Gesten und einer Realität der Gewalt
Die katholische Indische Bischofskonferenz verurteilte einen besorgniserregenden Widerspruch zwischen öffentlichen Gesten und einer Realität der Gewalt.
Kardinal Baselios Cleemis Thottunkal, syro-malankarischer Großerzbischof von Trivandrum, sagte dem Portal India Today: "Einerseits sehen wir, wie Premierminister Modi Kirchenführer empfängt und Weihnachtsgrüße austauscht. Andererseits hören wir Berichte über Angriffe auf Christen, die an Weihnachtsfeiern teilnehmen."
Das sei entmutigend. "Trotz aller Probleme, die wir gegenüber den Machthabern angesprochen haben, versagen diese, wenn es darum geht, sie in die Praxis umzusetzen", so der Kardinal.
Religionen in Indien
Indien ist der größte Staat Südasiens und flächenmäßig mehr als neunmal so groß wie Deutschland. In den 29 Bundesstaaten und sieben Territorien leben inzwischen mehr als 1,3 Milliarden Menschen, und die Bevölkerung wächst weiter stark. Fast 30 Prozent sind jünger als 15.
