Weihnachtsmarkt am Kölner Dom öffnet mit Stichproben-Kontrollen

"Ich hoffe, dass alles gut gehen wird"

Nach einem Jahr Corona-Zwangspause hat der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom seit diesem Montag wieder geöffnet - trotz steigender Inzidenzen. Veranstalterin Monika Flocke über Planungs-Schwierigkeiten und den Blick in die Glaskugel.

Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom ist geöffnet / © Tobias Fricke (DR)
Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom ist geöffnet / © Tobias Fricke ( DR )

DOMRADIO.DE: Im letzten Jahr wurden ja wegen Corona alle Weihnachtsmärkte in Köln abgesagt. Wie froh sind Sie denn, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr am Kölner Dom stattfinden kann? 

Monika Flocke (Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft mbH): Unsere Aussteller und ich, wir freuen uns schon sehr, dass wir dieses Jahr wieder Heimat und Treffpunkt für viele Besucher sein können. Ich habe natürlich keine reine Freude. Die kann man ja auch nicht haben in der derzeitigen Situation. Ich hoffe auch, dass alles gut gehen wird.

DOMRADIO.DE: Welche Regeln gelten denn? 

Flocke: Auf unserem Weihnachtsmarkt gilt die 2G-Regel. Das heißt, zu uns kommen nur geimpfte oder genesene Besucher. Und das wird auch von uns stichprobenartig kontrolliert. Wir haben zum einen Leute, die patrouillieren. Die gehen dann über den Markt, verstärkt an den Gastronomie-Ständen, weil da die Aufenthaltsdauer eigentlich auch immer höher ist. Wir haben aber auch unsere Standbetreiber in die Kontrollen einbezogen. An rund der Hälfte der Stände werden die Besucher kontrolliert, wenn sie dort einen Kauf tätigen möchten. Dann müssen sie auch ihren Impf-Nachweis oder ihren Genesenen-Nachweis zeigen. So dass wir schon sagen können: Unsere Stichproben-Kontrollen sind sehr nachhaltig. 

DOMRADIO.DE: Jetzt ändern sich die Corona Regeln ja ständig. Das war ja wahrscheinlich nicht einfach für Sie, diesen Weihnachtsmarkt überhaupt zu stemmen. Wie hat denn diese ganze Corona-Thematik Ihre Planung beeinträchtigt? 

Flocke: Nun ja, es war schon immer der Versuch, in die Zukunft zu gucken, in die sogenannte Glaskugel, um zu schauen: Wird es in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt geben oder nicht? Wir hatten auch viel Kontakt mit Ausstellern, die sich ähnliche Gedanken gemacht haben. Für manche war es so, dass sie dann lieber nicht teilnehmen wollten. Das heißt, es war auch etwas schwieriger als sonst, gute Aussteller zu bekommen. Das ist für uns eigentlich sonst überhaupt kein Problem, weil alle gerne zu uns kommen möchten. 

DOMRADIO.DE: Aber man weiß eben nicht, wie es weitergeht. In anderen Städten werden Weihnachtsmärkte jetzt doch noch kurzfristig verboten. Wie können sie denn reagieren. Wenn es zum Beispiel irgendwann heißt: So, jetzt ist doch Schluss in zwei Wochen. 

Flocke: Da können wir eigentlich nur abwarten. Wir sind in keiner besseren Informations-Situation als andere Menschen. Wenn die Inzidenzenen so steigen sollten wie in Bayern oder auch in Sachsen, wird möglicherweise auch die Situation hier in Köln ähnlich sein. 

DOMRADIO.DE: Jetzt können die ganzen Regeln natürlich schon ein bisschen abschrecken. Mit wie viel Andrang rechnen Sie denn trotz dieser Umstände in diesem Jahr? 

Flocke: Es ist schwer, sich eine Vorstellung zu machen. Ich habe jetzt von Kollegen gehört, die die Märkte schon in der letzten Woche eröffnet haben, dass sie durchaus einen guten Andrang verzeichnen können. Ich kann jetzt nur von einer Stunde Marktzeit berichten, von elf bis zwölf heute Morgen. Und da hatte ich eigentlich auch den Eindruck, dass doch schon Leute auf dem Markt unterwegs sind. 

DOMRADIO.DE: Gibt es denn auch eine Regelung, dass man sagt: Der Platz ist zu voll. Es müssen Leute gehen?

Flocke: Ja, die gibt es immer bei uns. Wir beobachten das sehr genau. Unsere Haupt-Betriebszeit ist der Samstagnachmittag. Ansonsten hatten wir die Situation noch nicht. Da würden wir auch weiterhin drauf achten. 

Das Interview führte Heike Sicconi.


Quelle:
DR