Münchner Erzbistum richtet Beirat für Missbrauchsopfer ein

Hoffnung auf Mitarbeit der Betroffenen

Im Erzbistum München und Freising wird ein Betroffenenbeirat zum Thema Missbrauch gegründet. In institutionalisierter Form soll eine kritische Beteiligung von Betroffenen in Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt ermöglicht werden.

Symbolbild Runder Tisch / © Dizfoto (shutterstock)

Der Beirat werde eng mit der unabhängigen Aufarbeitungskommission kooperieren, die 2021 ihre Arbeit aufnehmen soll, wie die Erzdiözese mitteilte.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte: "Die Erfahrung der letzten Jahre hat deutlich gezeigt, dass eine ehrliche und wirksame Aufarbeitung nur gelingen kann, wenn die Perspektiven und Sichtweisen derer, denen in der katholischen Kirche Gewalt angetan wurde, konsequent berücksichtigt werden."

Hoffnung auf Mitarbeit der Betroffenen

Er hoffe sehr, dass Betroffene bereit seien zur Mitarbeit. Diese Menschen seien nun gebeten, sich auf der Internetseite der Erzdiözese zu informieren und mit der Stabsstelle Prävention von sexuellem Missbrauch in Verbindung zu setzen. Dort gebe es nähere Informationen über die Arbeit des Beirats sowie das Auswahlverfahren für das Gremium.

Der Beirat wird nach den Maßgaben der "Gemeinsamen Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland" eingerichtet, wie es hieß. Diese hatten der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, im vergangenen Juni unterzeichnet.

 


Quelle:
KNA