Hilfswerk prangert Zwangsverheiratungen an

Gesetze werden nicht umgesetzt

Missio Aachen prangert zum Internationalen Tag der Menschenrechte an diesem Samstag Zwangsverheiratungen von Mädchen und jungen Frauen an. Dabei richtete das katholische Hilfswerk den Blick unter anderem auf Pakistan.

Logo von missio, Internationales Katholisches Missionswerk, am Eingang des Sitzes in Aachen am 18. Februar 2019. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo von missio, Internationales Katholisches Missionswerk, am Eingang des Sitzes in Aachen am 18. Februar 2019. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Es gibt in der islamischen Republik Pakistan Gesetze, die Entführung, Kinder- und Zwangsehen unter Strafe stellen. Aber sie werden bislang nicht umgesetzt, wenn die Betroffenen religiösen Minderheiten angehören", beklagte der Präsident von missio Aachen, Dirk Bingener. "Gesetzentwürfe, die das ändern wollen, werden verschleppt". Es handle sich um eine eklatante Verletzung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit. "Darauf muss die Bundesregierung in Gesprächen mit Pakistan hinweisen."

Zwangskonversion und Zwangsehe

Laut missio sind konservativen Schätzungen zufolge jährlich rund 1.000 Mädchen und junge Frauen religiöser Minderheiten in Pakistan von Zwangskonversion und Zwangsehe betroffen. Die oft minderjährigen Christinnen, Hinduistinnen und Ahmadiyya-Musliminnen würden aus ihren Familien entführt, unter Zwang konvertiert und an fremde, meist deutlich ältere islamische Männer verheiratet. Auch Angehörige des Sikhismus und der Kalash-Religion seien betroffen.

 

Quelle:
KNA