Hilfsorganisation: Sieben Tote bei Angriff auf Krankenhaus im Jemen

 (DR)

Bei einem Luftangriff im Jemen ist nach Angaben der Hilfsorganisation "Save the Children" wieder ein Krankenhaus getroffen worden. Mindestens sieben Menschen wurden bei dem Bombardement am Dienstag getötet, darunter vier Kinder, wie die Organisation in der Nacht zum Mittwoch erklärte. Ein Geschoss sei in eine Tankstelle nahe dem Eingang des Krankenhauses von Ritaf eingeschlagen. Zu dem Zeitpunkt am Morgen seien viele Patienten und Mitarbeiter gerade vor der Klinik eingetroffen.

Wieder einmal seien Zivilisten, darunter unschuldige Kinder, Ziel eines Angriffs geworden, protestierte die Organisation, die das Krankenhaus im Nordwesten des Landes unterstützt. "Wir sind schockiert und entsetzt", sagte Direktorin Helle Thorning-Schmidt. Solche Angriffe, bei denen Einrichtungen in dicht besiedelten Wohngebieten getroffen werden, seien ein Bruch internationalen Rechts. Das Krankenhaus rette das Leben von Kindern, die an einem Ort lebten, der "für ein Kind der schlimmste auf der Welt ist", betonte Thorning-Schmidt. Die Kinder hätten ein Recht auf Sicherheit in Krankenhäusern und Schulen.

Seit Beginn des Jemen-Krieges vor vier Jahren seien mehr als 90 Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition, die auf Seiten der Regierung kämpft, auf Krankenhäuser, Schulen, Märkte und andere zivile Ziele gezählt worden, erklärte die "Gesellschaft für bedrohte Völker" am Mittwoch in Göttingen. Laut einer Auswertung seien bei rund 19.500 Luftangriffen im Jemen seit 2015 bisher mehr als 8.300 Zivilisten getötet worden. (epd, 27.3.19)