Die am vergangenen Donnerstag verstorbene Katherine, Herzogin von Kent, wird am 16. September in Westminster Cathedral mit einem Beerdigungsgottesdienst verabschiedet.
Die Liturgie wird Kardinal Vincent Nichols leiten, der der hochrangigste katholische Geistliche in England und Wales ist. Nach Angaben des Buckingham-Palasts werden König Charles III., seine Frau Camilla und weitere Mitglieder der königlichen Familie zusammen mit der Familie des Herzogs von Kent teilnehmen.
In der englischen Presse heißt es, es sei das erste Mal seit der Reformation im 16. Jahrhundert, dass ein englischer Monarch an der katholischen Beisetzung eines Familienmitglieds teilnimmt.
1994 zum Katholizismus übergetreten
Katherine, die verstorbene Herzogin von Kent, war das älteste Mitglied der königlichen Familie. Sie war 1994 zum Katholizismus übergetreten. Nach Angaben von "The Catholic Herald" war davor das letzte Mitglied der königlichen Familie, das katholisch wurde, König Charles II.
Er konvertierte auf seinem Totenbett im Februar 1685 und empfing die Krankensalbung, damals als "Letzte Ölung" bezeichnet. Allerdings wurde er nach Angaben des "Catholic Heralds" mit anglikanischen Riten beerdigt.
Weil die Herzogin katholisch war, findet ihre Begräbnisfeier in Westminster Cathedral statt, der Domkirche des römisch-katholischen Erzbistums Westminster. Sie ist zugleich die katholische Hauptkirche für England und Wales. Westminster Abbey hingegen ist der Ort, an dem die Krönungen, die Hochzeiten oder Beerdigungen der Royal Family als Mitglieder der anglikanischen Kirche von England zelebriert werden.
Die Herzogin von Kent war weltweit bekannt, da sie von den 1970er Jahren bis 2001 den Gewinnerinnen der alljährlichen Tennisturniere von Wimbledon die Siegertrophäe überreichte. Dabei zeichnete sie sich durch ihr warmherziges Verhalten aus.