Nach dem überraschenden Instagram-Rückzug der drei österreichischen Nonnen aus Goldenstein hat sich nun ihr Content-Creator zu Wort gemeldet. Auf dem Profil "nonnen_goldenstein" schrieb der Verwalter: "Ich werde natürlich auf Instagram weitermachen, mit Material, das noch quasi Bonusmaterial ist." Zurzeit versuche er, mit den Schwestern Kontakt aufzunehmen.
Die drei Ordensfrauen hatten am Mittwoch angekündigt, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Schwester Bernadette, Schwester Regina und Schwester Rita erklärten, sie stellten "ab sofort und bis auf Weiteres“ ihre Aktivitäten auf Instagram und Facebook ein. Ergänzend fügten sie hinzu: "Sollten die genannten Accounts weiterhin aktiv betrieben werden, geschieht dies ausdrücklich gegen unseren Willen."
Distanzierung von Account - Creator widerspricht
Weiter heißt es in der Mitteilung der Nonnen: "Zugleich möchten wir klarstellen, dass insbesondere die Accounts 'nonnen_goldenstein' (Instagram) und 'nonnengoldenstein' (Facebook) zu keinem Zeitpunkt von uns selbst betrieben wurden."
Alle dort veröffentlichten Beiträge und Kommentare seien ihnen "weder vorab zur Kenntnis gebracht" noch im Nachhinein von ihnen abgesegnet worden. "Insofern sind wir für den Inhalt der Posts und Kommentare, die in unserem Namen auf den genannten Plattformen veröffentlicht wurden, in keiner Weise verantwortlich." Dem widerspricht der Content-Creator in seinem Posting und kritisiert Helferinnen der Schwestern.
Als Grund für ihren medialen Rückzug nannten die Ordensfrauen Post aus dem Vatikan. Von dort hätten sie vor wenigen Tagen einen Brief erhalten. Nach Angaben der Schwestern arbeitet die zuständige vatikanische Stelle daran, eine "gerechte, menschliche und nachhaltige Lösung" für den Klosterstreit bei Salzburg zu finden.
In diesem Zusammenhang habe der Vatikan sie "eingeladen, die verbleibende Adventszeit und die kommende Weihnachtszeit in innerer Ruhe und Besinnung im Geist der Klausur zu verbringen". Dafür sollten sie ihre "Außentätigkeiten angemessen reduzieren".
Die Klosterbesetzung
Das Schicksal der Goldenstein-Nonnen, die alle drei über 80 Jahre alt sind, hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Anfang September waren sie gegen den Willen ihres Vorgesetzten aus einem Seniorenheim in ihr früheres Kloster zurückgekehrt. Das Gebäude gehört seit 2022 zu gleichen Teilen dem Erzbistum Salzburg und dem Stift Reichersberg.
Die Schwestern geben an, ihnen sei ursprünglich ein lebenslanger Verbleib zugesagt worden; nach Krankenhausaufenthalten hätten sie jedoch Ende 2023 in ein Heim umziehen müssen.
Auf dem Instagram-Account "nonnen_goldenstein" hatten zuletzt rund 280.000 Menschen das Schicksal der drei Nonnen verfolgt, die sich seit Monaten gegen den Umzug in ein Seniorenheim wehren. Zu sehen sind dort kurze Videos aus dem Alltag der Seniorinnen im besetzten Kloster.