Haseloff betont Bedeutung von jüdischem Leben

Künstlerische Vielfalt und Freiheit

Jüdisches Leben soll sich nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff nicht im Verborgenen abspielen. Hintergrund sind die Jüdischen Kulturtage, die am 15. Oktober starten und am 7. Dezember enden.

Reiner Haseloff / © Ronny Hartmann (dpa)
Reiner Haseloff / © Ronny Hartmann ( dpa )

"Es ist wichtig, dass wir uns der Tradition und der Gegenwart jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt bewusst sind. Die
jüdische Glaubensgemeinschaft ist ein integraler Teil des gesellschaftlichen Lebens", sagte der CDU- Politiker am Freitag in Magdeburg beim Überreichen eines Zuwendungsbescheids in Höhe von 100.000 Euro für die Jüdischen Kulturtage. Diese starten am 15. Oktober und enden am 7. Dezember. Voraussichtlich am 3. Dezember wird in der Landeshauptstadt die Neuen Magdeburger Synagoge eröffnet.

Haseloff würdigte die Jüdischen Kulturtage als ein weithin sichtbares Zeichen für künstlerische Vielfalt, Freiheit und ein friedliches und kreatives Miteinander. Mit ihnen werde in Sachsen-Anhalt mehr Öffentlichkeit und mehr Präsenz für das jüdische Erbe geschaffen. Die Jüdischen Kulturtage Sachsen-Anhalt wurden 2021 vom Landesverband Jüdischer Gemeinden ins Leben gerufen und finden alle zwei Jahre statt.

Juden in Deutschland

Jüdisches Leben auf dem Gebiet der Bundesrepublik gibt es seit mehr als 1.700 Jahren. Der älteste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 321 aus Köln. Vor der nationalsozialistischen Machtergreifung lebten 1933 auf dem Gebiet des Deutschen Reiches rund 570.000 Juden. In der Folge des Holocaust wurden etwa 180.000 von ihnen ermordet, sehr viele flohen. 1950 gab es nur noch etwa 15.000 Juden in Deutschland. Eine Zukunft jüdischen Lebens im Land der Täter schien unwahrscheinlich und war innerjüdisch umstritten.

Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine (shutterstock)
Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine ( shutterstock )
Quelle:
KNA