Hamburger Friedensforscher wechselt in den Vatikan

Theologe mit Militärerfahrung

Nachfolger für Monsignore König im vatikanischen Staatssekretariat wird Marco Schrage, Priester des Bistums Osnabrück, Jurist, Theologe und Projektleiter am Institut für Theologie und Frieden in Hamburg. Ab 1. September ist er in Rom.

Blick auf den Vatikan / © Parilov (shutterstock)

Marco Schrage, Priester des Bistums Osnabrück, wird zum 1. September neuer Mitarbeiter im vatikanischen Staatssekretariat. Er wird dort in der deutschsprachigen Abteilung der Sektion für allgemeine Angelegenheiten tätig sein, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Der 47 Jahre alte Jurist und Theologe Schrage ist seit 2018 Projektleiter am Institut für Theologie und Frieden in Hamburg. In der allgemeinen Sektion des vatikanischen Staatssekretariats beendet Ende August der langjährige Leiter der deutschsprachigen Abteilung, der Kölner Priester Monsignore Winfried König, seinen Dienst.

Studium in Frankfurt und Rom

Schrage wurde in Frankfurt am Main geboren und verbrachte Kindheit und Jugend in Bremen. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften und Italianistik trat er 2001 ins Osnabrücker Priesterseminar ein und studierte Philosophie und Theologie in Frankfurt am Main und Rom. Gemeindeerfahrung sammelte er als Diakon in Haselünne und nach der Priesterweihe im Jahr 2009 als Kaplan in Lingen.

Danach folgte ab 2012, erneut in Rom, ein Promotionsstudium in Moraltheologie im Bereich der Friedens- und Konfliktethik. Von 2015 bis 2018 war Schrage in der Militärseelsorge unter anderem einige Monate in Mali im Einsatz. Zugleich arbeitete er am Institut für Theologie und Frieden. Seit 2018 ist er dort in Vollzeit. In Hamburg war Schrage zuletzt bisher zusätzlich in der Seelsorge der Pfarrei Sankt Maria sowie in der französischsprachigen Gemeinde tätig.

Römische Kurie

Die Römische Kurie ist die Gesamtheit der Behörden und Gerichte, die der Papst zum Regieren der Weltkirche nutzt. Dazu gehören das Staatssekretariat, Kongregationen, Gerichtshöfe, Dikasterien und Päpstliche Räte sowie die Kommissionen. 

Seit der Kurienreform von 1967 unter Papst Paul VI. hatte das Staatssekretariat eine Vorrangstellung unter den Kurienbehörden. Für neue Aufgaben schuf er weitere Sekretariate und Räte, so für Ökumene, für den Dialog mit Nichtchristen und Nichtglaubenden, für Familie und Laien.

Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei (KNA)
Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei ( KNA )
Quelle:
KNA
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