NRW baut muslimische Notfallseelsorge aus

Große Nachfrage

Nordrhein-Westfalen baut das Angebot der muslimischen Notfallseelsorge weiter aus: Ab Herbst soll die Zahl der Notfallbegleiterinnen und Notfallbegleiter auf rund 80 Personen verdoppelt werden.

Notfallseelsorge nach Glaubensrichtung / © Markus Nowak (KNA)
Notfallseelsorge nach Glaubensrichtung / © Markus Nowak ( KNA )

Wegen der großen Nachfrage soll ab Herbst ein zweiter Ausbildungskurs am Niederrhein starten, wie die NRW-Staatskanzlei am Dienstag in Düsseldorf erklärte. Koordiniert wird die Arbeit von der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG) in Köln.

Die Notfallseelsorge wird in Nordrhein-Westfalen von den christlichen Kirchen angeboten. Bei Einsätzen mit muslimischen Betroffenen könnten die Helferinnen und Helfer jedoch vor religiösen, kulturellen oder sprachlichen Herausforderungen stehen, hieß es. Die Landesregierung habe deswegen 2019 den flächendeckenden Ausbau der muslimischen Notfallbegleitung beschlossen und fördere die Arbeit insgesamt mit mehr als 220.000 Euro.

Emotionale Hilfe

Die Staatssekretärin für Integration, Serap Güler (CDU), erklärte, besonders in den vergangenen Wochen und Monaten hätten die oft ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger gezeigt, wie wichtig die Arbeit sei. "Die muslimische Notfallseelsorge leistet wichtige Unterstützung. Sie steht Menschen in schwierigen Stunden zur Seite und bietet emotionale Hilfe, wenn sie besonders dringend gebraucht wird", sagte Güler.

In der Ausbildung zur muslimischen Notfallbegleitung werden den Angaben zufolge vor allem Inhalte der psychosozialen Notfallversorgung vermittelt. Grundlage der Ausbildung sind die gemeinsamen Qualitätsstandards und Leitlinien zu Maßnahmen der psychosozialen Notfallversorgung der etablierten Hilfsdienste.

Die Christlich-Islamische Gesellschaft ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung des Dialogs und der Verständigung von Christen und Muslimen mit Sitz in Köln. Sie kooperiert mit den bestehenden Systemen der Notfallseelsorge.

 

Serap Güler / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Serap Güler / © Rolf Vennenbernd ( dpa )