Gottesdienste zum Gedenken an Märchenkönig Ludwig II.

125. Todestag

In Bayern ist am Pfingstmontag des 125. Todestages von König Ludwig II. (1845 bis 1886) gedacht worden. In Berg fand vor der Votivkirche, die dem Monarchen zu Ehren oberhalb seines Sterbeorts am Starnberger See errichtet worden war, ein großer Freiluftgottesdienst statt.

 (DR)

In seiner Predigt nannte der Benediktinerabt von Sankt Bonifaz in München und Kloster Andechs, Johannes Eckert, den König eine faszinierende Gestalt. Dieser sei ein Mensch gewesen, der nicht ausschließlich nach dem Sinn und Nutzen gefragt und gehandelt habe, sondern sich habe inspirieren lassen durch das, was als Geheimnis und Rätsel in ihm ruhte.



Die Grenzen der hohen Ansprüche

Ob Märchen, Traum oder Rätsel, alles verweise letztlich auf den geheimnisvollen Urgrund des Seins hin, sagte der Abt. Damit verbunden sei die Sehnsucht des Menschen nach Transparenz, nach Überschreiten der Grenzen des Daseins, hin zu Gott. Spürbar werde dies in Ludwigs Liebe zum Schönen und Idealen. Doch auch er sei an die Grenzen seiner hohen Ansprüche gestoßen, die er als tieffrommer Monarch an das Königtum von Gottes Gnaden gesetzt habe. Aufgrund seiner Schwächen habe er den Ansprüchen nur bedingt gerecht werden können.



Am Abend war ein Pontifikalamt mit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx  in der Münchner Jesuitenkirche Sankt Michael geplant. In der dortigen Fürstengruft wurde der Monarch beigesetzt. Das Collegium Monacense unter der Leitung von Frank Höndgen sang die Theresienmesse von Joseph Haydn.