Morgenimpuls von Schwester Katharina

Gott ist immer für uns Menschen da!

Um Gott zu begegnen, braucht es keinen großen Gottesdienst, weiß Schwester Katharina. Auch Gottesdienst in kleiner Runde zu Hause mit der Familie oder Freunden können ein tief spirituelles Erlebnis sein, denn Gott ist immer bei uns.

Mann im Gebet / © Dencoy18 (shutterstock)

Corona hat ja vieles verändert, auch den Besuch der Heiligen Messe. Können Sie sich noch an die letzten, sozusagen großen Gottesdienste erinnern, bei dem sie waren, also volle Kirche, kräftiger Gemeindegesang, eine brausende Orgel und vielleicht sogar mit Chor? Für die meisten von uns dürfte das schon ziemlich lange her sein, entweder wegen der Pandemie oder weil im Laufe der Zeit eine Distanz zu solchen Gottesdiensten entstanden ist. Bis wieder solche Messen möglich sind, dauert es wohl noch ein bisschen.

Es wird nur eher zaghaft in den Gemeinden gesungen mit Maske und die meisten Kirchen begrenzen noch strikt die Anzahl der Menschen, die überhaupt kommen dürfen. Ja, und auch die Sonntagspflicht haben die meisten Bistümer nach wie vor ausgesetzt. Viele fragen sich ein bisschen bang: "Wer kommt denn wieder, wenn die Gottesdienste wieder groß und laut mit kräftigem Gesang sein dürfen?" Aber was macht einen Gottesdienst überhaupt aus? Und was ist überhaupt ein Gottesdienst? Ein Organist in der Ausbildung hat bei einer Prüfung mal genau diese Frage beantwortet: "Wenn ich mit meiner Oma am Küchentisch einen Rosenkranz bete, dann ist das Gottesdienst." Und das ist ja das Tolle an unserem Glauben für eine Gemeinschaft im Glauben braucht es nicht immer viele Menschen. So schöne festliche Messen in großen Kirchen mit zahlreichen Gläubigen auch sein können.

Ein Gottesdienst in kleiner Runde zu Hause mit der Familie oder Freunden kann ebenfalls ein tiefes spirituelles Erlebnis sein. So traurig, wie notwendig es derzeit ist, dass die Gottesdienste mit Maske und sonstigen Vorsichtsmaßnahmen noch gefeiert werden müssen. Nicht wenige Gläubige haben sogenannte Wort Gottes Feiern für sich entdeckt, das sind Gottesdienste in kleiner Runde mit Gebeten, Liedern und Lesungen aus der Bibel. Gläubige feiern ihren Glauben mit anderen in Kirchen oder Kapellen oder in ihren Häusern. Die frühen Christinnen und Christen in den ersten Jahrhunderten haben auch erst mal bei sich im Haus gefeiert, die großen Basiliken kamen erst viel später. Das Schöne heute ist, man muss das eine nicht gegen das andere ausspielen. Gott kann ich in den Gottesdiensten in einer großen Kirche genauso begegnen wie in einer sehr kleinen Runde. Denn Gott ist ja immer mit uns Menschen da, wie wir ihn finden können, da hat uns Corona wirklich ein paar weitere Möglichkeiten aufgezeigt.


Quelle:
DR