Hinrichtung trotz Gnadenbitte von Papst Franziskus

Giftspritze im Gefängnis

Trotz einer Gnadenbitte von Papst Franziskus hat der US-Bundesstaat Missouri am Dienstag einen wegen dreifachen Mordes zum Tod verurteilten Mann hingerichtet. Proteste machten auf die geistige Behinderung des Täters aufmerksam.

Ein Gefängnis in den USA / © Ruslan Kalnitsky (shutterstock)
Ein Gefängnis in den USA / © Ruslan Kalnitsky ( shutterstock )

Medienberichten zufolge wurde das Urteil gegen den 61-jährigen Ernest Lee Johnson per Giftspritze im Gefängnis von Bonne Terre in Missouri vollstreckt. Gegner von Todesstrafen und Johnsons Verteidiger hatten protestiert, der Verurteilte sei geistig behindert. Die Behinderung sei Folge von Alkoholkonsum seiner Mutter während der Schwangerschaft.

Laut Urteil hat der Afro-Amerikaner Johnson 1994 bei einem Raubüberfall in Columbia im US-Bundesstaat Missouri drei Angestellte eines Einkaufsladens ermordet. Er habe sich Geld für Drogen beschaffen wollen. Nach Angaben des Informationsdienstes Catholic News Service bat der päpstliche Nuntius in den USA, Erzbischof Christophe Pierre, Missouris Gouverneur Mike Parson im Namen von Franziskus um Gnade. Es gehe um die "Heiligkeit des menschlichen Lebens".

"Rechtskräftiges Urteil"

Das Büro des republikanischen Gouverneurs Mike Parson teilte mit, Missouri vollstrecke ein rechtskräftiges Urteil. Berufungsgerichte hätten sich mit der Zurechnungsfähigkeit Johnsons befasst. Johnson habe in einer Erklärung vor seinem Tod geschrieben, er bereue seine Tat, berichtete der örtliche Fernsehsender KMIZ. Er danke allen, die für ihn gebetet haben.

In den USA sind im laufenden Jahr sieben Menschen hingerichtet worden. Nach Angaben des unabhängigen Todesstrafen-Informationszentrums sind bis Jahresende acht weitere Hinrichtungen geplant.


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Quelle:
epd