Der Zugang zu medizinischer Versorgung sei ein hohes zivilisatorisches Gut, sagte Rosenbrock bei der Veranstaltung von Diakonie und Deutschem Institut für Menschenrechte zum Thema «Armut und Menschenrechte - Das Recht auf Gesundheit». Die Gerechtigkeit lasse jedoch zu wünschen übrig. Die Praxisgebühr wirke sozial ausgrenzend, Privatpatienten würden bevorzugt. Illegal in Deutschland lebende Menschen seien von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen.
Um das Menschenrecht auf Gesundheit umzusetzen, spielten solche Faktoren die wichtigste Rolle, die nicht direkt mit Medizin und Krankheit zu tun hätten, betonte Rosenbrock, der Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen ist. Einkommen, Bildung und gesundheitsbewusstes Verhalten seien die wesentlichen Voraussetzungen. Die gestiegene Lebenserwartung habe nur zu einem Drittel mit dem medizinischen Fortschritt zu tun.
Gesundheitsberater: Wachsende Diskriminierung im Gesundheitswesen
Schere der Chancenungleichheit
Der Gesundheitsberater der Bundesregierung, Rolf Rosenbrock, hat eine wachsende Diskriminierung von sozial Benachteiligten im Gesundheitswesen kritisiert. "Die Schere der Chancenungleichheit öffnet sich", sagte der Gesundheitsforscher vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) am Montagabend in Berlin.
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