Gestohlene Kirchenglocke aus Bremen taucht wieder auf

Auf Schrottplatz verkauft

Eine in Bremen geklaute 300 Kilogramm schwere Kirchenglocke ist wieder aufgetaucht. Zwei Männer verkauften eine Bronzeglocke an einen Schrottplatz. Ein Mitarbeiter schöpfte Verdacht und meldete sich bei den Behörden.

Eine Kirchenglocke (Symbolbild) / © Daniel Karmann (dpa)
Eine Kirchenglocke (Symbolbild) / © Daniel Karmann ( dpa )

Der Mitarbeiter eines Recyclinghofs habe sich bei den Behörden gemeldet, wie die Polizei Bremen am Freitag mitteilte. Er habe eine Bronzeglocke von zwei unbekannten Männern gekauft und erst danach aus der Presse von dem ungewöhnlichen Diebstahl erfahren. 

Zwei Ermittlerinnen hätten daraufhin die Glocke sichergestellt. Sie soll der evangelischen Kirchengemeinde in der Neuen Vahr zeitnah zurückgegeben werden. Die Polizei ermittelt weiter zu den Tätern.

Pastorin Angela Walther reagierte erleichtert. "Bei uns in der Gemeinde ist die Freude groß. Denn viele Menschen waren über den Diebstahl nicht nur bestürzt, sondern traurig", sagte sie. Die geklaute Glocke hing bis 2019 im Turm der Heilig-Geist-Kirche, die heute vor allem als Sozialkaufhaus genutzt wird. 

Das Sozialkaufhaus in der Heilig-Geist-Kirche in Bremen.  / © Kay Michalak (epd)
Das Sozialkaufhaus in der Heilig-Geist-Kirche in Bremen. / © Kay Michalak ( epd )

Der Turm wurde abgerissen, die Glocke war als letzte von ursprünglich vier Glocken Teil einer Gedenkstätte. "Die Lücke im Glockenmemorial wieder zu füllen, wäre nicht möglich gewesen", sagte Walther. Sie zeigte sich bewegt über die große Anteilnahme aus der Bevölkerung.

Diebe kamen zwei Mal

Die Diebe hatten das Geläut in der Nacht auf Dienstag gestohlen – im zweiten Anlauf. Bereits vor zwei Wochen hatten sie die Halterung der Glocke entfernt, wurden dabei jedoch von einem Kirchenmitarbeiter gestört und flüchteten. Anfang dieser Woche kehrten sie zurück und nahmen die Glocke mit. Der Wert des Bronzegeläuts wird auf 10.000 Euro geschätzt.

Quelle:
KNA