Gesellschaft in Honduras braucht tiefgreifenden Wandel

"Gebrüll verändert nichts"

Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga hält einen tiefgreifenden Wandel der Gesellschaft in Honduras für notwendig, um aus der aktuellen Krise herauszufinden. Brennende Autoreifen und Gebrüll würden dabei allerdings nicht helfen.

Demonstrant mit einer Fahne von Honduras / © Davide Bonaldo (shutterstock)
Demonstrant mit einer Fahne von Honduras / © Davide Bonaldo ( shutterstock )
Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga / © Harald Oppitz ( KNA )

Honduras kann laut Einschätzung von Kardinal Oscar Andres Rodriguez nur durch einen tiefgreifenden Wandel der Gesellschaft aus der aktuellen Krise herausfinden. Dies sei aber nicht durch brennende Autoreifen oder durch Gebrüll möglich, mahnte er laut einem Bericht des Portals "Proceso". Egoismus, Sektierertum und Ausgrenzung müssten enden; das Land müsse auf Werten aufgebaut werden, die in Übereinstimmung mit den göttlichen Geboten stehen. "Es darf keinen Hass und keine Ungerechtigkeit mehr geben", sagte der Kardinal.

Politischer Neuanfang für Honduras

Honduras erlebt derzeit einen politischen Neuanfang. Vor knapp zwei Wochen trat die Linkspolitikerin Xiomara Castro (62) ihr Amt als Staatspräsidentin an. Sie ist die erste Frau im höchsten Amt des mittelamerikanischen Landes und erhielt die höchste Stimmenanzahl in der honduranischen Geschichte. Sie gilt als gläubige Katholikin.

Ausgangspunkt von Migration

Das mittelamerikanische Land ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas und Ausgangspunkt von Migration in Richtung USA und Mexiko. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die organisierte Kriminalität und der Drogenhandel das Land fest im Griff hätten. Castros Vorgänger Juan Orlando Hernandez wird von der US-Justiz beschuldigt, tief in den Drogenhandel verstrickt zu sein.

Quelle:
KNA