Genn: Es war eine erfüllte Zeit

Abschied von Essen

Der scheidende Essener Bischof Felix Genn hat sich in einem Gottesdienst von den hauptamtlichen Mitarbeitern der Diözese verabschiedet. Er sei sich bewusst, dass der Dienst eines Bischofs "nicht ohne Unterstützung vieler Frauen und Männer möglich" sei, sagte er am Donnerstag in Essen. Die Zeit im Ruhrbistum sei kurz gewesen, "aber es war eine erfüllte Zeit". Genn hatte das Amt seit 2003 ausgeübt.

An neuer Wirkungsstätte: Bischof Felix Genn (KNA)
An neuer Wirkungsstätte: Bischof Felix Genn / ( KNA )

Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 19. Dezember zum neuen Bischof von Münster. Seine feierliche Amtseinführung dort findet am 29. März statt.

Im Namen der Mitarbeiter dankte der ständige Vertreter des Diözesanbischofs, Generalvikar Hans-Werner Thönnes, Genn «für die Zeit im Bistum, die alles andere als nur eine Episode war». Es sei eine Zeit gewesen, «in der die Not am größten war». Der scheidende Bischof sei «kein knallharter Sanierer», sondern habe sich den gegebenen Herausforderungen gestellt, um das Bistum «aus den Schwierigkeiten herauszuführen». Genn hatte in Essen auf sinkende Katholikenzahlen und Kirchensteuereinnahmen mit einer Reform reagiert, bei der 259 Gemeinden zu 43 Großverbünden zusammengeschlossen wurden.

Die Reform sei nicht alles gewesen, betonte Thönnes. «Bischof Genn hat mit viel Gespür unseren Weg mit seiner Verkündigung begleitet, uns deutlich gemacht, diesen Weg immer auf dem Boden des Evangeliums zu gehen.» Er sei froh über die gemeinsamen vergangenen sechs Jahre. Genns Herz sei in Essen gewesen. Er wünsche ihm, dass sein «Herz in Zukunft in Münster ist», so der Generalvikar.

Der designierte Bischof von Münster wird am 20. März feierlich aus dem Ruhrbistum verabschiedet. Mit den Gläubigen aus seiner bisherigen Diözese feiert er um 10.00 Uhr einen Gottesdienst im Essener Dom. Zum anschließenden Empfang in der Essener Philharmonie werden auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche erwartet.