Bischof Genn legt Treueid auf niedersächsische Verfassung ab

Gemeinsame Sache von Kirche und Staat

Der künftige Bischof von Münster, Felix Genn, hat am Montag den Treueid auf die Landesverfassung von Niedersachsen abgelegt. "In vielen Lebensbereichen ergänzen sich staatliches und kirchliches Engagement", sagte Ministerpräsident Christian Wulff bei der Zeremonie in Hannover. "Ganz konkret wird dies in der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise, die viele Menschen verunsichert und immer mehr persönlich trifft." Dass Kirche und Staat ihre gemeinsame Verantwortung für ein menschenwürdiges Leben wahrnehmen, sei auch in der Krise ein Gebot, an dem keiner rütteln dürfe, so Wulff.

An neuer Wirkungsstätte: Bischof Felix Genn (KNA)
An neuer Wirkungsstätte: Bischof Felix Genn / ( KNA )

Genn, derzeit noch Bischof von Essen, war am 19. Dezember von Papst Benedikt XVI. zum neuen Oberhirten von Münster ernannt worden. Die nach Mitgliederzahlen drittgrößte deutsche Diözese erstreckt sich über Teile von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Am 10. März legt der Bischof in Düsseldorf den Eid auf die nordrhein-westfälische Verfassung ab. Zehn Tage später wird er in Essen verabschiedet. Am 29. März führt Kardinal Joachim Meisner als Metropolit der Kölner Kirchenprovinz Genn im Bistum Münster ein. Er tritt die Nachfolge von Reinhard Lettmann an, der die Diözese 28 Jahre lang leitete und nach Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren im Frühjahr 2008 zurückgetreten war.

Wulff erklärte weiter, die Eidesleistung in Hannover zeige, dass dem Land wie der Kirche die Pflege enger und lebendiger Beziehungen am Herzen liege und die Partnerschaft zwischen Niedersachsen und den Kirchen stark, dynamisch und ideenreich sei. Sie stehe auch beispielhaft für das gute Miteinander der Konfessionen in Niedersachsen. «Ein blühendes ökumenisches und interreligiöses Leben zu erhalten, ist auch in Zukunft die Aufgabe und das gemeinsame Ziel von Land und Kirchen», so der Ministerpräsident. Mit dem Amtseid drücke Genn seine Verbundenheit auch mit Niedersachsen aus.