Generalsekretär des ZdK über Kardinal Vlk

"Ein großer Zeuge des Glaubens"

Der Prager Kardinal und Alterzbischof Miloslav Vlk hat sich im besonderen Maße für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Tschechen nach dem Krieg eingesetzt. Am Samstag ist er im Alter von 84 Jahren verstorben.

 Kardinal Miloslav Vlk ist verstorben / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Miloslav Vlk ist verstorben / © Harald Oppitz ( KNA )

Deutschland und Tschechien haben eine wechselvolle Geschichte miteinander. Deutschland hat seinen Nachbarn im Krieg besetzt. Nach dem Krieg musste die deutschsprachige Bevölkerung das Land verlassen. Keine einfache Ausgangslage. Doch einer hatte sich der Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen verschrieben: Kardinal Miloslav Vlk, der langjährige Erzbischof von Prag. Er war auch Mitglied der Fokolarbewegung, die auf geistiger und kirchlicher Ebene wirkt.

Brücken zwischen Menschen gebaut

Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, betont gegenüber domradio.de, dass Vlk Menschen zueinander gebracht habe, die sich sonst zu wenig ausgetauscht haben.

"Er war ein Priester und Bischof der sich dem Volk Gottes zugehörig fühlte. Bei vielem, was ich bei Papst Franziskus über das Bischofsamt höre und lese, erkenne ich Vlk wieder: Dass der Hirte der Herde manchmal vorangehen muss, aber manchmal auch die Herde gehen lassen soll oder dass er sich um einige wenige in der Herde kümmern muss, die zurück geblieben sind.

Großherziger Mensch

Wir können Gott danken für einen großen Zeugen des Glaubens, für einen großen Europäer und einen großherzigen Menschen," sagt Vesper über den am Samstag verstorbenen Kardinal Miloslav Vlk.


ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper (KNA)
ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper / ( KNA )
Quelle:
DR