Kirche in Slowakei und Tschechien gegen schrankenlose Migration

"Helfen sollen andere"

Führende slowakische und tschechische Bischöfe haben Bedenken gegen die Aufnahme muslimischer Flüchtlinge in ihre Länder geäußert. Sie begründen ihr Anliegen mit der Zahl von Terrorakten, die Europa in jüngerer Vergangenheit getroffen hat.

Flüchtlinge warten in der Kälte / © Kay Nietfeld (dpa)
Flüchtlinge warten in der Kälte / © Kay Nietfeld ( dpa )

Europa habe in den vergangenen Jahren eine Reihe brutaler Terroranschläge von islamistischen Attentätern erlebt, sagte laut Kirchenangaben der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislav Zvolensky. "Diese Tatsache kann logisch zur Schlussfolgerung führen, dass solche Gewalttaten wahrscheinlicher sind, je größer die muslimische Gemeinschaft ist."

Hilfe sollen andere Länder leisten

Christen seien jedoch verpflichtet, Armen und Kriegsopfern zu helfen, so der Erzbischof von Bratislava. Diese Hilfe solle hauptsächlich in den Ländern geleistet werden, "in denen diese Probleme entstehen".

Zudem betonte der Geistliche, bei der Suche nach einer geeigneten Form des Zusammenlebens mit Muslimen dürfe nicht vergessen werden, "dass sich das Christentum mit dem Islam trotz aller Bemühungen um Dialog im permanenten Konflikt befindet".

Warnung vor Zerfall der Gesellschaft

Unterdessen wandte sich der Prager Kardinal Dominik Duka örtlichen Medienberichten zufolge gegen eine "unvorbereitete und perspektivlose Migration". Diese könne den "Zerfall der ganzen Gesellschaft" zur Folge haben. "Die Erfahrung und die aktuelle Situation der Einwanderung in die Länder Westeuropas sind eine Warnung", sagte er.

Duka ist Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz. Sowohl die Slowakei als auch Tschechien haben bislang keine Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufgenommen.


Quelle:
KNA