Gemeinsames Grußwort der Kirchen zum Beginn des Ramadan

Solidarität im Glauben

Die katholischen Bischöfe und evangelischen Präsides in Nordrhein-Westfalen haben den Muslimen zum Ramadan eine gemeinsame Grußbotschaft gesandt. Anlässlich des islamischen Fastenmonats ist außerdem ein Gebetskalender für Christen erschienen (zum domradio.de-Interview).

 (DR)

In dem am Montag veröffentlichten Schreiben betonen die Kirchenvertreter, dass der Glaube an die besondere Würde des Menschen für Muslime und Christen gleichermaßen Gabe und Aufgabe sei. "Er erfordert unseren Einsatz überall dort, wo die Würde des Menschen verletzte wird." Der Glaube verlange darüber hinaus Solidarität mit denen, die für die Menschenwürde eintreten. Der Ramadan dauert vom 1. bis zum 29. August. Daran schließt sich das dreitägige Ramadanfest an.



Die Bischöfe und Präsides gehen in der Grußbotschaft unter dem Titel "Ramadan Mubarak" ("Gesegneter Ramadan") auch auf die politischen Umbrüche in Nordafrika und im Nahen Osten ein. Diese zeigten, "dass politische Systeme, die das eigene Volk unterdrücken und grundlegende Menschenrechte wie die Religionsfreiheit missachten, auch in den arabischen Ländern keine Zukunft haben". Auch werde deutlich, dass ein friedliches Miteinander von Christen und Muslimen auch in arabischen Regionen möglich sei. Notwendig sei dafür, dass alle Bürger eines Landes dieselben Rechte hätten.



"Vertiefung des Glaubens"

"Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Gemeinden für diese besondere Zeit die erhoffte Vertiefung des Glaubens, die mit der inneren Stärkung der Gemeinschaft und Hinwendung zu den Mitmenschen verbunden ist", heißt es in dem Schreiben. Die Bischöfe und Präsides danken "für alle Gesten der Gastfreundschaft während des Ramadan". Gleichzeitig erbitten sie den Segen Gottes für die Menschen muslimischen Glaubens.



Das Schreiben ist unterzeichnet von den Erzbischöfen Kardinal Joachim Meisner aus Köln, Hans-Josef Becker aus Paderborn, den Bischöfen Felix Genn aus Münster, Heinrich Mussinghoff aus Aachen und Franz-Josef Overbeck aus Essen. Für die Lippische Landeskirche haben Landessuperintendent Martin Dutzmann, für die Evangelische Kirche im Rheinland Präses Nikolaus Schneider und für die Evangelische Kirche in Westfalen Präses Alfred Buß unterschrieben.