Münchner Polizei greift in zu voller Kirche ein

Gemeindemitglieder einsichtig

Die Münchner Polizei hat in einer Kirche einen Verstoß gegen Corona-Auflagen festgestellt. Wie ein Sprecher auf Nachfrage berichtete, handelte es sich um die Niederlassung der serbisch-orthodoxen Kirche im Stadtteil Neuperlach.

Blaulicht eines Polizeiautos / © klauscook (shutterstock)
Blaulicht eines Polizeiautos / © klauscook ( shutterstock )

Dort hätten sich während einer religiösen Zeremonie um die 130 Personen aufgehalten, die geltenden Auflagen hätten nur 60 zugelassen.

Gemeindemitglieder einsichtig

Nach den Worten des Sprechers zeigten sich die Gemeindemitglieder am Sonntagvormittag nach dem Eintreffen von Streifenpolizisten einsichtig. Die Versammlung habe nach einer entsprechenden Verringerung der Teilnehmerzahl fortgesetzt werden können. Der Verantwortliche sei wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt worden.

Insgesamt führte die Münchner Polizei nach eigenen Angaben am vergangenen Wochenende mehr als 3.400 Kontrollen zur Einhaltung der Infektionsschutzregeln durch. Dabei seien 277 Verstöße ermittelt worden.

Serbisch-orthodoxe Kirche

Die serbisch-orthodoxe Kirche gehört zu den Kirchen des byzantinischen Ritus, die in unterschiedlichen nationalen Ausprägungen und mit eigenen Oberhäuptern ("autokephal") existieren, aber in der Lehre vereint sind. Das serbisch-orthodoxe Patriarchat wurde 1920 wiedererrichtet, nachdem die Osmanen es 1766 aufgelöst hatten.

An der Spitze der Kirche steht ein Erzbischof mit dem offiziellen Titel Erzbischof von Pec, Metropolit von Belgrad-Karlowitz und Serbischer Patriarch. Jüngst wurde Porfirije (Peric, 59), bislang Metropolit von Zagreb und Ljubljana, zum neuen Kirchenoberhaupt gewählt. Porfirije ist der 46. serbische Patriarch. Vorgänger Irinej I. war Mitte November mit 90 Jahren nach einer Covid-19-Infektion gestorben. Er hatte das Amt seit 2010 bekleidet.

Als Begründer der serbisch-orthodoxen Kirche gilt der serbische Nationalheilige Sava (Sabas), der 1219 erster autokephaler Erzbischof wurde; zunächst mit Sitz im zentralserbischen Kloster Zica 200 Kilometer südlich von Belgrad, bald darauf im Kloster Pec (Kosovo).

Derzeit gehören weltweit etwa zehn bis zwölf Millionen Mitglieder zur serbischen-orthodoxen Kirche, davon rund die Hälfte in der Diaspora, vor allem im westlichen Ausland. Das Bistum für Mitteleuropa wurde durch Synodenbeschluss vom November 2018 in "Diözese von Düsseldorf und Deutschland" umbenannt; Bistumssitz ist Düsseldorf statt zuvor Hildesheim.


Quelle:
KNA