Katholische Jugend setzt sich für "Vielfalt der Gottesbilder" ein

Gegen alte Denkmuster

Bei seiner Hauptversammlung beschloss der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Gott nicht einem Geschlecht oder einer anderen menschlichen Kategorie zuzuordnen. Als Vorsitzende des Verbands wurde die Kölnerin Bloemacher gewählt.

Fahne des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) will sich für eine "Vielfalt der Gottesbilder" einsetzen. In einem entsprechenden Beschluss auf der digitalen Hauptversammlung am Wochenende heißt es, "dass Gott nicht einem Geschlecht oder einer anderen menschlichen Kategorie zugeordnet werden kann. Jeder Mensch ist unabhängig von Geschlecht, Sexualität und Hautfarbe ein Abbild Gottes". Der Verband möchte nach eigenen Angaben Kinder und Jugendliche unterstützen, eine "lebendige Gottesbeziehung" zu finden, in der sie sich nicht zurückgewiesen oder minderwertig fühlen.

Gottesbilder prägen Menschenbilder

"Wir wollen uns damit beschäftigen, wie wir uns den Glauben an Jesus Christus aneignen können, ohne damit patriarchale, rassistische oder andere ausschließende Denkmuster in unsere Gottesvorstellung einzutragen", erklärte BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach. Der Dachverband der katholischen Kinder- und Jugendverbände rege an, "bei Gebeten, Impulsen, Gottesdiensten und bei anderen Gelegenheiten vielfältigeren Gottesbildern Raum zu geben. Denn wie wir von Gott sprechen, prägt auch, wie wir von Menschen denken."

Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden mit nach eigenen Angaben rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kirche, Staat und Gesellschaft.

Kölnerin zur Vorsitzenden gewählt

Bei der Hauptversammlung wurde Lena Bloemacher mit 85 von 100 Stimmen als neue Bundesvorsitzende des BDKJ gewählt. Die 38-Jährige sprach sich für einen umfassenden Reformprozess in der katholischen Kirche aus: "Diese Veränderung möchte ich mitgestalten und finde, dass Frauen alle Positionen in der Kirche offenstehen sollten."

Jugendpolitische Interessen vertreten

Der Schwerpunkt ihrer Arbeit als Bundesvorsitzende werde darin liegen, jugendpolitische Interessen zu vertreten, kündigte die Erziehungswissenschaftlerin an. Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen müssten stärken in den Blick der Politik rücken, forderte sie. Grade auch während der Corona-Pandemie stünden junge Menschen zu wenig im Fokus.

Bloemacher wird dem BDKJ zufolge als hauptamtliche Bundesvorsitzende dem vierköpfigen Team des Bundesvorstandes angehören. Zuvor arbeitete sie als Bildungsreferentin und von 2014 bis 2021 als hauptamtliche Diözesanleiterin der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) im Erzbistum Köln.


Quelle:
KNA , epd