Gefängnisseelsorger als Zeuge im Al-Qaida-Prozess

Hilft katholischer Seelsorger Terroristen?

Einem Wuppertaler Gefängnisseelsorger wird vorgeworfen, für mutmaßliche Al-Qaida Terroristen Post aus dem Gefängnis geschmuggelt und für die Insassen im Internet zu recherchiert zu haben. Über den Inhalt der Briefe ist nichts bekannt. Bei dem Prozess gegen mutmaßliche Al-QaidaTerroristen vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht war der Gemeindereferent als Zeuge geladen und machte von seinem Aussageverweigerungsrecht gebrauch.

 (DR)

Einem Wuppertaler Gefängnisseelsorger wird vorgeworfen, für mutmaßliche Al-Qaida Terroristen Post aus dem Gefängnis geschmuggelt und für die Insassen im Internet zu recherchiert zu haben. Über den Inhalt der Briefe ist nichts bekannt. Bei dem Prozess gegen mutmaßliche Al-QaidaTerroristen vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht war der Gemeindereferent als Zeuge geladen und machte von seinem Aussageverweigerungsrecht gebrauch. Er habe von der Kirche keine Aussagegenehmigung erhalten, argumentierte sein Anwalt.
Der Richter sieht das Beichtgeheimnis nicht berührt und kündigte an, auch den Generalvikar des Erzbistums vorzuladen.

Das Erzbistum Köln will erst Anfang nächster Woche Stellung zu dem Vorfall nehmen. Zunächst sind noch einige rechtliche und kirchenrechtliche Fragen zu klären. Kommen die Kirchenrechtler und der Vorsitzende Richter zu unterschiedlichen Auffassungen über die seelsorgerische Schweigepflicht, würde der Streit zwischen Kirche und Justiz vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt werden müssen.

Tobias Fricke ist der Sache nachgegangen: