Gedenkgottesdienst in Oslo nach mutmaßlichem Terroranschlag

Norwegen steht als Gemeinschaft zusammen

Es sollte ein ausgelassenes Party-Wochenende in Oslo werden. Dann schießt ein Angreifer auf Menschen, es gibt Tote und Verletzte. Das Land wird erneut von einem Anschlag erschüttert. Bei einem Gottesdienst wird der Opfer gedacht.

Menschen trauern am Tatort nach tödlichen Schüssen in Oslo / © Terje Pedersen (dpa)
Menschen trauern am Tatort nach tödlichen Schüssen in Oslo / © Terje Pedersen ( dpa )

Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Stoere und Mitglieder der Königsfamilie haben bei einem Trauergottesdienst am Sonntag in Oslo der Opfer einer Schießerei von Samstag gedacht. An dem Gottesdienst in der Kathedrale der Hauptstadt nahmen auch das Thronfolgerpaar Haakon und Mette-Marit teil. Die Kronprinzessin entzündete Kerzen für die Opfer.

Marius Borge Hoeiby (l-r), Sohn des Kronprinzen von Norwegen, Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen und Kronprinz Haakon von Norwegen / © Sergei Grits (dpa)
Marius Borge Hoeiby (l-r), Sohn des Kronprinzen von Norwegen, Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen und Kronprinz Haakon von Norwegen / © Sergei Grits ( dpa )

Ein Mann hatte während der Pride-Parade im Zentrum der Hauptstadt zwei Menschen erschossen und mehr als 20 Personen verletzt, wie Medien berichten.

"Islamistischer Terrorakt"?

Der norwegische Sicherheitsdienst spricht von einem "islamistischen Terrorakt", während es laut der Polizei noch unklar ist, ob das Motiv des mutmaßlichen Angreifers Hass auf sexuelle Minderheiten war. Der aus dem Iran stammende norwegische Staatsbürger (42) sitzt demnach in Untersuchungshaft.

Ministerpräsident Gahr Stoere sagte bei dem Gedenkgottesdienst, die Schießerei habe zwar der Pride-Parade ein Ende gesetzt, "aber sie hat den Kampf und die Bemühungen zur Bekämpfung von Diskriminierung, Vorurteilen und Hass nicht gestoppt".

Norwegen, Oslo: Polizisten bewachen den Tatort vor einem Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt Oslo / © Javad M. Parsa/NTB (dpa)
Norwegen, Oslo: Polizisten bewachen den Tatort vor einem Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt Oslo / © Javad M. Parsa/NTB ( dpa )

Er wandte sich auch an die muslimische Gemeinschaft Norwegens. "Ich weiß, wie sich viele von Ihnen gefühlt haben, als sich herausstellte, dass der Täter der islamischen Gemeinschaft angehörte. Viele von Ihnen haben Angst und Unruhe erlebt." Der Regierungschef bekräftigte, Norwegen stehe als Gemeinschaft zusammen.

Katholische Kirche in Norwegen

Das große Land Norwegen ist seit 1931 in drei kirchliche Verwaltungsbezirke eingeteilt: Oslo, Trondheim und Tromsø (Siehe auch: www.katolsk.no/norge/.) Unter den rund 3,56 Millionen Einwohnern leben 112.018 Katholiken, das entspricht 2,23 Prozent.

Katholiken sind beispielsweise in Norwegen nur eine Minderheit / © mikolajn (shutterstock)
Katholiken sind beispielsweise in Norwegen nur eine Minderheit / © mikolajn ( shutterstock )
Quelle:
dpa , KNA