Gaza-Pfarrer fordert sofortiges Ende von Gewalt

Zahl der Todesopfer steigt

Die Situation im Gazastreifen ist nach Worten des katholischen Pfarrers von Gaza-Stadt, Gabriel Romanelli, "furchtbar". Die Pfarrei habe inzwischen rund 150 christliche Flüchtlinge aus dem angrenzenden Stadtviertel aufgenommen.

Eine Luftaufnahme von beschädigten und zerstörten Gebäuden nach israelischen Luftangriffen. / © Mohammed Talatene (dpa)
Eine Luftaufnahme von beschädigten und zerstörten Gebäuden nach israelischen Luftangriffen. / © Mohammed Talatene ( dpa )

Das sagte der argentinische Ordensmann von der Gemeinschaft "Verbo encarnado" (Fleischgewordenes Wort) der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag in Jerusalem.

Ununterbrochene Bombardierungen

Romanelli, der derzeit in Bethlehem festsitzt, erklärte, die israelischen Bombardierungen hielten seit drei Tagen ununterbrochen an. Dabei seien auch von Christen bewohnte Häuser zerstört oder beschädigt worden. Die Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite sei auf über 700 gestiegen, darunter 140 Kinder. Gleichzeitig verurteilte der Ordensmann die von der radikalislamischen Hamas in Israel verübte Gewalt.

"Wir brauchen ein sofortiges Ende der Gewalt, damit sich die Lage nicht weiter verschlimmert", so Romanelli. Man bete für den Frieden und hoffe, «dass er sofort kommt», damit die Verletzten heilen und Menschen zu ihrer Lebensfreude zurückkommen könnten.

Rund 1.000 Christen im Gazastreifen

Dank sprach Romanelli Papst Franziskus aus. Dieser habe ihn angerufen, um ihm seine Solidarität und Nähe auszusprechen. Im Gazastreifen leben rund 1.000 Christen, darunter rund 135 Katholiken.

EU führt humanitäre Hilfe für Palästinenser fort

Die EU-Kommission hat klargestellt, dass die EU ihre Hilfsgelder für die palästinensischen Gebiete nach dem Angriff der Hamas auf Israel zwar überprüft, die Zahlungen aber nicht ausgesetzt werden und die humanitäre Hilfe davon grundsätzlich nicht betroffen ist. "Es gibt keine Änderungen für humanitäre Hilfe. Alle Operationen gehen weiter", sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. 2023 betrage das Budget der EU für Palästinenser in Not 27,9 Millionen Euro, ergänzte der Sprecher.

In den Armenvierteln von Gaza sind die Lebensverhältnisse prekär. / © Mohammed Talatene (dpa)
In den Armenvierteln von Gaza sind die Lebensverhältnisse prekär. / © Mohammed Talatene ( dpa )