In Garmisch-Partenkirchen beginnt die Ski-WM mit einem Gottesdienst

"Mehr Demut und Fairplay"

Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist in Garmisch-Partenkirchen die Ski-Weltmeisterschaft eröffnet worden. Bei der Auftaktfeier riefen der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich und der katholische Weihbischof Wolfgang Bischof zu mehr Demut im Leistungssport auf.

Autor/in:
Michael Borgers
 (DR)

Es sei ein Zeichen von Fairplay, den "eigenen Erfolg und Misserfolg sportlich zu nehmen" und daran zu denken, dass "Menschen immer mehr sind als die Summe ihrer Leistungen", sagte Weihbischof Bischof am Sonntag (06.07.2011).



Landesbischof Friedrich erinnerte an die Vorbildfunktion von Sportlern. Ihre Einsatzbereitschaft und Zielstrebigkeit erinnerten an ein Wort des Apostels Paulus: "Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis."



Morgenandacht und Kirchenzelt

Die Kirchen begleiten die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften mit zahlreichen Veranstaltungen. In der ersten Woche laden Seelsorger jeweils um 8 Uhr zu einer Morgenandacht und um 13.30 Uhr zu "Musik zur Mittagszeit" in die evangelische Christuskirche in Garmisch ein.



In der zweiten Woche geht es in die alte katholische St.-Martins-Kirche in Garmisch. Das Kirchenzelt im WM-Park im Garmischer Kurpark ist täglich nach den Wettkämpfen von 15 bis 23 Uhr geöffnet. An den Wettkampfstätten steht jeweils ein Seelsorger als Ansprechpartner zur Verfügung.



Test für Olympische Spiele

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften als weitere Chance für Deutschland, sich als guter Gastgeber für sportliche Großveranstaltungen zu präsentieren. Die mit Wettkämpfen am Montag beginnende WM finde vor dem "ganz besonderen Hintergrund" der Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 statt, sagte Merkel in ihrer 200. wöchentlichen Video-Botschaft.



Die Bundesregierung unterstütze die bayerische Olympia-Bewerbung "mit großer Überzeugung". Deutschland habe schon oft gezeigt, dass es sportliche Großereignisse gut organisieren könne, sagte die Kanzlerin und erinnerte an die Fußball-WM 2006.

Die kommenden zwei Wochen gelten als Test und Chance für Garmisch, sich als Olympia-Gastgeber für 2018 zu präsentieren. Zwei Wochen nach der Veranstaltung kommen die Inspekteure des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), im 6. Juli wird entschieden, ob München die Spiele 2018 bekommt. Da die Begeisterung für Olympia im Werdenfelser Land nicht von allen geteilt wird, befürchten die Befürworter, dass auch die Gegner die WM zum Protest für sich nutzen werden.