Für Kardinal Marx ist Suche nach Einheit ein konstantes Ringen

Keine Einheit ohne Papst

Schon unter Urchristen habe Uneinigkeit geherrscht. Für Kardinal Reinhard Marx ist die Suche nach Einheit daher eine konstante Aufgabe der Kirche. Für Katholiken gebe es keine Einheit ohne Papst, es komme aber nicht nur auf ihn an.

Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Laut dem Münchner Kardinal Reinhard Marx ist die Einheit der Kirche eine konstante Aufgabe durch die Kirchengeschichte hindurch. Die Einheit der Kirche müsse immer wieder errungen werden, sagte Marx am Sonntag im Münchner Liebfrauendom. 

Für Katholiken sei klar, dass es keine Einheit ohne den Papst gebe. Gleichzeitig sei das synodale Prinzip in der Kirche immer wichtig gewesen und werde das auch bleiben. Marx äußerte sich anlässlich eines Dankgottesdiensts zur Wahl Leos XIV. zum Papst. 

Papst Leo XIV. / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Papst Leo XIV. / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Der Münchner Erzbischof betonte, dass schon unter den Urchristen vor allem Uneinigkeit herrschte. "Sie mussten die Einheit immer wieder suchen und erringen." Die Diskussionen seien damals viel heftiger gewesen als in der Kirche heute. Beim sogenannten Apostelkonzil sei ein entscheidender Durchbruch gelungen, als beschlossen wurde, dass man nicht Jude sein muss, um Christ zu werden: Dass Gott alle Menschen zu einem neuen Volk sammle, habe von Anfang an die Faszination des Christentums ausgemacht, so Marx. 

Keine Trennung vom Papst

Die Einheit mit dem Papst gehöre "zur Substanz des katholischen Glaubens". Wie diese Einheit zustande komme, "da sind die Päpste und Bischöfe und die Zeuginnen und Zeugen im Volk Gottes immer wieder neue Wege gegangen", sagte Marx. Mit Blick auf weltkirchliche Debatten über Reformanliegen aus Deutschland erklärte er: "Wir werden uns nicht vom Papst trennen."

Es brauche jedoch ein gemeinsames Suchen. Für den neuen Papst Leo XIV. sei das Dienstamt der Einheit ein ganz wichtiger Punkt. Aber: "Wir dürfen ihn nicht allein lassen. Es kommt nicht nur auf den Papst an." Am Ende stünden alle Katholiken zusammen im Zeugnis für die Osterbotschaft.

Erzbistum München und Freising

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. 

Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo (shutterstock)
Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo ( shutterstock )
Quelle:
KNA