Friedensaufrufe bei Chormusical "Bethlehem"

Weihnachtsbotschaft nach Hamas-Terror aktuell wie nie

Die Friedensbotschaft von Weihnachten sei angesichts der Kriege in der Welt wieder aktueller denn je, sagt Präses Thorsten Latzel bei der Uraufführung des Chormusicals "Bethlehem". Darin wird die Geschichte der Geburt Jesu erzählt.

Eine Kerze im Gottesdienst zu Weihnachten / © Gleb Fomenko (shutterstock)
Eine Kerze im Gottesdienst zu Weihnachten / © Gleb Fomenko ( shutterstock )

Angesichts des Nahost-Krieges ist die Friedensbotschaft von Weihnachten für den rheinischen Präses Thorsten Latzel "vielleicht aktueller denn je". "Man kann sie fast nur hören als Wunsch, als Sehnsucht, als Klage, als Gebet vieler Menschen", sagte der evangelische Theologe am Samstagabend bei der Uraufführung des Chormusicals "Bethlehem", das die Geschichte der Geburt Jesu erzählt. 

Bethlehem sei ein heiliger Ort für Juden, Christen und Muslime, "an dem sich Weihnachten ereignet". Es sei "der Ort, an dem die Hirten erstmals die Friedensbotschaft hören: Fürchtet euch nicht! Friede auf Erden!"

"Ohne Gott kommen wir nicht hin"

Zugleich sei die Stadt Bethlehem auch "auch ein Teil von Israel/Palästina, von dem Land, das nach dem menschenverachtenden Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober und in dessen Folge immer neue Gewalt erlebt", sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland auf einem Empfang zur Premiere des Musicals. 

"Noch immer sind Geiseln entführt, sterben täglich Menschen, sind Millionen von Menschen im Gazastreifen auf der Flucht und leiden an der Gewalt infolge dieses Terrors." Antisemitismus sei in Deutschland und weltweit "in einer Weise spürbar, wie es vorher kaum denkbar gewesen ist".

In dieser Situation sei die biblische Friedensbotschaft eine Verheißung, die unlösbar verbunden sei mit Jesus Christus, "dem neugeborenen Heiland, dem mitleidenden Gottessohn, weil wir es als Menschen eben ohne Gott nicht hinkommen". Es sei wichtig, gerade wegen dieser schrecklichen Nachrichten und ihnen zum Trotz, dass wir uns heute an diese Verheißung mit dem Musical erinnern.

"Brauchen jede positive Stimme"

Der Kabarettist Eckart von Hirschhausen rief dazu auf, sich von der Weihnachtsbotschaft inspirieren zu lassen "diesen Spirit" in die Welt zu tragen: "Wir brauchen es dringender als je zuvor, wenn wir denken, wo es gerade in Bethlehem die Konflikte gibt", sagte der Überraschungsgast auf der Bühne im Düsseldorfer PSD Bank Dome, wo das Musical in einer Mischung aus Gospel und klassischen Liedelementen mit 3.000 Chorsängerinnen und Chorsängern aufgeführt wurde. Die Geburt von Jesus Christus in Bethlehem berühre die Welt auch nach 2.000 Jahren immer noch.

Hirschhausen hob die Bedeutung eines demokratischen und freien Europa hervor. "Wir brauchen jede positive Stimme, die sagt: Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus in unseren Ländern", sagte er auch mit Blick auf die Europawahl im kommenden Jahr. Auch eine intakte Natur sei wichtig, sagte der Arzt und Moderator. Gesundheit beginne "mit der Luft, die wir atmen, mit dem Wasser, das wir trinken, den Pflanzen, die wir essen, den Temperaturen, die wir aufdiesem Planeten haben, und einem friedlichen Miteinander".

Unter den Gästen des Musicals "Bethlehem" von Komponist Dieter Falk und Librettist Michael Kunze waren der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU), Staatssekretärin Kerstin Griese (SPD), Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, und der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends. Veranstalter war die Creative Kirche mit Sitz in Witten.

Quelle:
epd