"Freunde Abrahams" rufen zu Schweigemarsch in München auf

"Religion verpflichtet zur Offenheit"

Der Verein "Freunde Abrahams" ruft in München zu einem Schweigemarsch unter dem Motto "Mach dich auf für Menschlichkeit!" auf. Das Motto soll das Verlangen nach Frieden bei zum Ausdruck bringen. Auch das Schweigen hat eine Bedeutung.

Blick über München mit Liebfrauenkirche / © Travel Faery (shutterstock)
Blick über München mit Liebfrauenkirche / © Travel Faery ( shutterstock )

Der Marsch findet am Sonntag für Menschen in Israel, Palästina, dem Heilige Land, der Ukraine, dem Sudan, Syrien und weitere von Gewalt und Krieg betroffene Personen statt.

Die 2001 von dem katholischen Münchner Alttestamentler Manfred Görg (1938-2012) gegründete Gesellschaft widmet sich seither der Förderung eines wissenschaftlich fundierten Dialogs zwischen Christen, Juden und Muslimen.

Viele Menschen wollten dem Geschehen auf der Welt etwas entgegensetzen, heißt es in dem Aufruf: "Doch sinnvoll tun können wir wenig. Worte werden falsch verstanden. Sogar Gebete werden abgesagt."

Verzicht auf Grußworte und Reden

Deshalb bitten die Veranstalter jene, die sich beteiligen wollten, sich schweigend und mit nichts anderem als Kerzenlicht dem Marsch, der um 17.30 Uhr vor der Feldherrnhalle am Odeonsplatz beginnen soll, anzuschließen.

Der Weg wird laut Ankündigung durch die Ludwig- und Prinzregentenstraße bis zum Friedensengel führen. Es seien keine Grußworte und keine Reden vorgesehen. Auch auf Fahnen, Schilder, Parolen, Flugblätter und anderes solle bewusst verzichtet werden.

Religionszugehörigkeit egal 

Kerzen mit Windschutz seien eigenständig mitzubringen. "Mach dich auf!", habe Gott von Abraham und Sarah gefordert, erinnert der Verein. Man könne allen Religionen oder keiner angehören, um sich davon angesprochen zu fühlen.

Die "Freunde Abrahams" sind für ihr Engagement bereits mit dem Förderpreis der Münchner Lichterkette und dem Bürgerpreis des Bayerischen Landtags ausgezeichnet worden. Ihr Motto laute: "Religion verpflichtet zur Offenheit!"

3.000 Menschen bei Schweigemarsch für Solidarität mit Israel in Köln

Etwa 3.000 Menschen haben am Mittwochabend in Köln mit einem Schweigegang ihre Solidarität mit Israel und der jüdischen Bevölkerung angesichts des Terrorangriffs der radikalislamischen Hamas gezeigt. Die stille Kundgebung am Vorabend der 85. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November sollte ein öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt setzen. Unter den Teilnehmenden waren auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), Innenminister Herbert Reul und Medienminister Nathanael Liminski (beide CDU) sowie Justizminister Benjamin Limbach (Grüne).

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, NRW-Bildungs- und Schulministerin Dorothee Feller an der Synagoge in der Roonstraße / © Henning Schoon
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, NRW-Bildungs- und Schulministerin Dorothee Feller an der Synagoge in der Roonstraße / © Henning Schoon
Quelle:
KNA