Freude über Wiedereröffnung der Grotte in Lourdes

Berühren des Felsens wieder möglich

Nach zweijähriger Schließung ist die Wallfahrtsgrotte in Lourdes seit Freitag wieder für Pilger geöffnet. Für sie sei die Berührung des Felsens in der sogenannten Erscheinungsgrotte ein Zeichen des Vertrauens der Jungfrau Maria.

Gottesdienst an der Mariengrotte in Lourdes  / © Dana Kim Hansen (KNA)
Gottesdienst an der Mariengrotte in Lourdes / © Dana Kim Hansen ( KNA )

Papst Franziskus sandte aus diesem Anlass Segensgrüße in den französischen Wallfahrtsort. Zum Gedenktag der Muttergottes von Lourdes wies Franziskus in einer Videobotschaft auf die Bedeutung von Begegnungen als "ein Ausbrechen aus Einsamkeit und Isolation" hin. "Das Gegenteil von Begegnung ist es, das Herz zu verschließen. Mögen wir kein verschlossenes Herz haben, denn der Egoismus ist eine Motte, die das Herz von innen zerfrisst", so der Papst in seiner Botschaft.

Der Wallfahrtsrektor von Lourdes, Olivier Ribadeau Dumas, zeigte sich erfreut über die Wiedereröffnung der sogenannten Erscheinungsgrotte, die seit Beginn der Corona-Pandemie aus Hygieneschutzgründen nicht zugänglich war. "Für die Pilger ist das Betreten der Grotte und das Berühren des Felsens ein besonderes und wichtiges Zeichen des Vertrauens der Jungfrau Maria", sagte er am Freitag dem Portal Vatican News.

Für Kranke und die Schwächsten

Lourdes sei untrennbar mit der Anwesenheit von Kranken verbunden, so Ribadeau Dumas weiter. "Wir können uns Lourdes nicht ohne Kranke vorstellen, und das heißt, dass wir alle aufnehmen, vor allem die Schwächsten." Es sei daher schmerzlich gewesen, dass die Grotte über zwei Jahre geschlossen gewesen sei, "auch wenn wir für das Gebet Katechesen am Eingang der Grotte organisiert haben".

Lourdes

Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal Maria erschienen sein. Laut den Berichten des Mädchens wies die als "weiße Dame" und als "Unbefleckte Empfängnis" auftretende Gottesmutter sie an, Wasser aus einer Quelle zu trinken, Buße zu tun und "den Priestern zu sagen, hier eine Kapelle zu bauen und dass man hierher in Prozessionen kommen solle". 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt.

Madonnenstatue in Lourdes, Frankreich / © Ballygally View Images (shutterstock)
Madonnenstatue in Lourdes, Frankreich / © Ballygally View Images ( shutterstock )

In Lourdes, einem der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt, soll 1858 dem Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18-mal die Jungfrau Maria erschienen sein, am 11. Februar zum ersten Mal. 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. gesamtkirchlich anerkannt.

Bedeutender Wallfahrtsort

Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, in das südfranzösische Städtchen. Der kleine Ort mit seinen rund 14.000 Einwohnern verzeichnet nach Paris die zweithöchste Zahl an Hotelbetten und Übernachtungen in Frankreich. Dem sogenannten Lourdes-Wasser aus einer Quelle nahe der Mariengrotte von Massabielle schreiben Gläubige heilende Kräfte zu.

Die Pandemie hat zu einem sehr starken Rückgang der Besucherzahlen geführt. 2019 gab es in Lourdes laut Bericht noch rund 3,5 Millionen Pilger. 2020 waren es dann 800.000, 2021 rund 1,6 Millionen. Die Grotte selbst als besonders sensibler Bereich blieb aber die gesamte Zeit über geschlossen. Mitarbeiter sollen künftig vor Ort die Einhaltung von Schutzmaßnahmen überwachen, wie es hieß.

Quelle:
KNA