Freiburger Münsterturm bekommt ab 2024 wieder ein Baugerüst

"Können die Arbeiten nicht länger aufschieben"

Die Zeit des Freiburger Münsterturms ohne Baugerüst geht wieder zu Ende. Voraussichtlich ab 2024 steht der nächste Sanierungsschritt am Westturm an, wie Münsterbaumeisterin Anne-Christine Brehm an diesem Donnerstag sagte.

Spitze des Freiburger Münsters mit Baugerüst (Archiv) / © Pierre-Olivier (shutterstock)
Spitze des Freiburger Münsters mit Baugerüst (Archiv) / © Pierre-Olivier ( shutterstock )

"Wir können diese Arbeiten nicht länger aufschieben", so Brehm gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Reparaturen und Restaurierungen könnten mehrere Jahre dauern. Der 116 Meter hohe Turm war zuletzt bis Ende 2018 jahrelang eingerüstet gewesen.

Anne-Christine Brehm, Freiburger Münsterbaumeisterin / © Fabian Mondl (KNA)
Anne-Christine Brehm, Freiburger Münsterbaumeisterin / © Fabian Mondl ( KNA )

In rund 70 Metern Höhe müssten Sandsteine aus einer Sanierung der 1930er Jahre ausgetauscht werden, so Brehm. Andernfalls könnten sich verwitterte Bruchstücke lösen. Im Bereich der achteckigen Turmkonstruktion werden auch die gotischen Ziergiebel gesichert und saniert.

Zugang zum Turm soll weiter möglich sein

Die Münsterbaumeisterin sagte, die geplanten Arbeiten zum Erhalt der mittelalterlichen Bauteile und zum Austausch beschädigter Steine könnten nur mit einem Gerüst sicher angegangen werden. Ziel sei es, Besuchern während der Arbeiten den Zugang zum Turm und zur Besucherplattform zu ermöglichen - anders als bei der Sanierung von 2006 bis 2018.

Freiburger Münster / © Tsisha (shutterstock)

Das Münster ist Wahrzeichen der Stadt. Der Bau begann um 1200. Der Hauptturm mit der besonderen, luftigen Konstruktion der Turmspitze wurde 1330 fertig gestellt.

Zwischen 2006 und 2018 hatten die Expertinnen und Experten der Münsterbauhütte in aufwendigen Arbeiten statisch wichtige Ecksteine austauschen müssen, um die Stabilität der Konstruktion zu sichern. "Solche großen Schwierigkeiten und Herausforderungen erwarte ich beim nun anstehenden Schritt des tiefer gelegenen Turmabschnitts allerdings nicht", zeigte sich die Münsterbaumeisterin überzeugt.

Zudem könnten bei solch einem Bauwerk immer wieder Überraschungen auftauchen.

Mit Arbeiten am Langhaus beschäftigt

Aktuell ist die Münsterbauhütte mit Arbeiten am Langhaus der Kathedrale beschäftigt. So werden brüchig gewordene Zierelemente und Balustraden getauscht. Ein weiteres Großprojekt sind Austausch und Sanierung von im 17. und 18 Jahrhundert entstandenen, meterhohen Aufsätzen auf den sogenannten Chorstrebepfeilern.

Blick auf das Freiburger Münster / © Simon Dux Media (shutterstock)
Blick auf das Freiburger Münster / © Simon Dux Media ( shutterstock )

Auch diese Steine sind sehr stark verwittert und beschädigt. An der Südseite hat sich die Doppelspitze eines Aufsatzes bereits sichtbar zur Seite geneigt.

Der Jahresetat der Münsterbauhütte liegt aktuell bei etwa 3,5 Millionen Euro. Die Gelder stammen von Land, Kirche und aus Spenden.

Erzbistum Freiburg in Zahlen

Das Erzbistum Freiburg ist eines der größten der 27 deutschen Bistümer. Es erstreckt sich über 16.300 Quadratkilometer. Dazu gehören Schwarzwald, Bodensee und Hochrhein, Oberrheinische Tiefebene, Odenwald, die Region Hohenzollern und Taubertal. Zusammen mit der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart deckt es das Gebiet des Bundeslandes Baden-Württemberg ab.

Im Bistum arbeiten knapp 400 Priester und 600 weitere hauptamtliche Seelsorger: Gemeindereferenten, Pastoralreferenten, Diakone. Hinzu kommen ehrenamtlich Engagierte.

Freiburger Münster / © FooTToo (shutterstock)
Quelle:
KNA