Strickland gilt als scharfer Kritiker des Papstes, sein Bistum wurde vor kurzem visitiert. Gründe für seine Ablösung jetzt nannte der Vatikan bisher nicht; mit 65 Jahren ist Strickland weit vom üblichen Ruhestandsalter der Bischöfe, das bei 75 Jahren liegt, entfernt.
Die Liste der Provokationen des seit 2012 amtierenden Bischofs gilt als lang. Er beteiligte sich am sogenannten Jericho Marsch christlicher Nationalisten im Vorfeld des Sturms auf das Kapitol vom 6. Januar 2021. Er unterstützte Priester, die sich Corona-Impfungen verweigerten, und unterminierte nach Kräften den Reformkurs von Papst Franziskus.
Das Fass zum Überlaufen könnte eine Äußerung vom 12. Mai 2023 gebracht haben, in der er erklärte, er lehne das Programm des Papstes ab, das darin bestehe, "das Pfand des Glaubens zu zerstören. Folgt Jesus."
Strickland kritisierte auch das Vatikan-Papier zur Weltsynode im Oktober, das unter anderem zu einer Diskussion über Frauen im Diakonen-Amt, verheiratete Priester und eine bessere Inklusion von LGBTQ+-Personen einlädt. "Ich bete darum, dass alle, die Jesus Christus wirklich kennen, nicht auf diesen Pfad verführt werden", so Strickland.
