Franziskus empfiehlt Maria als Vorbild

"Maria lehrt Demut"

Papst Franziskus hat die Gottesmutter Maria als Vorbild für den Glauben empfohlen. Von ihr könnten die Menschen lernen, demütiger zu sein und dem Wort Gottes mutiger zu folgen, sagte der Papst am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz.

Papst Franziskus am 2. Advent (dpa)
Papst Franziskus am 2. Advent / ( dpa )

Zugleich hob Franziskus hervor, dass jeder Christ zur Heiligkeit und Unbeflecktheit von Sünde berufen sei wie Maria. "Auch wir sind von Gott schon vor Erschaffung der Welt dazu ausersehen worden, ein heiliges Leben frei von Sünde zu leben", so der Papst. Es handele sich um eine "Projekt der Liebe Gottes", dass jedes Mal erneuert werde, wenn sich die Menschen Gott anvertrauten. Dies geschehe vor allem durch den Empfang der Sakramente.

Die katholische Kirche begeht am Montag das Fest Mariä Empfängnis. Im Mittelpunkt hierbei die Überzeugung, dass Maria ohne Erbsünde von ihrer Mutter geboren wurde. Nach katholischer Lehre sind alle übrigen Menschen vom Zeitpunkt ihrer Empfängnis an mit der Erbsünde behaftet.

Mit dem Begriff "Erbsünde" bezeichnen Theologen die allgemeine Schuldverfallenheit des menschlichen Daseins. Sie geht nach katholischer Überzeugung jeder persönlich zurechenbaren Schuld und Sünde voraus. Im Jahr 1854 erhob Papst Pius IX. (1846-1878) diese Lehre von Maria in den Rang eines Dogmas.

Der Papst machte deutlich, dass es an diesem Fest nicht allein um die unbefleckte Gottesmutter gehe. Wer Maria betrachte, erkenne zugleich seine eigene Bestimmung und seine eigene Berufung. Diese bestünden darin, geliebt und von der Liebe verwandelt zu sein.

Gebet an der Mariensäule

Am Nachmittag stattete Franziskus der Mariensäule an der Spanischen Treppe in Rom einen traditionellen Besuch ab. In seinem Gebet vor mehreren Tausend Menschen bat er die Gottesmutter, die Menschen sollten niemals gleichgültig gegenüber dem "Schrei der Armen" werden. Die Mariensäule befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Roms teuerster Einkaufsmeile. Zuvor hatte der Papst an der Mariensäule eine Blumengebinde niedergelegt. Begrüßt wurde er von Roms Bürgermeister Ignazio Marino.

Nach dem Gebet wandte sich der Papst persönlich an zahlreiche Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderungen. Anders als seine Vorgänger Benedikt XVI. und Johannes Paul II. verzichtete Franziskus an dem Denkmal auf eine Ansprache. Auf dem Rückweg machte der Papst einen Zwischenstopp an der Kirche Santa Maria Maggiore, um vor der Marien-Ikone "Salus Populi Romani" zu beten.


Quelle:
KNA