Frankfurter Pfarrei gibt homosexuellen Paaren den Segen

Sie wird vom Bischof unterstützt

Die katholische Pfarrei Sankt Bonifatius in Frankfurt am Main bietet schon jetzt Segensfeiern für homosexuelle Paare an. Laut Pfarrer, Werner Otto, gebe es schon seit längerer Zeit gute Erfahrungen mit Segensfeiern.

Ein gleichgeschlechtliches Paar hält sich an den Händen / © Harald Oppitz (KNA)
Ein gleichgeschlechtliches Paar hält sich an den Händen / © Harald Oppitz ( KNA )

Unter der Überschrift "Ein Segen für jede Liebe" heißt es auf der Homepage der Pfarrei: "Wir laden wiederverheiratete und gleichgeschlechtliche Paare ein, ihre Ehe in der Kirche feierlich segnen zu lassen."

Neue Formate für Segensfeiern

Menschen, die nach einer kirchlichen Eheschließung noch einmal geheiratet haben, ebenso wie Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft miteinander leben, sind laut eines Beschlusses des Synodalen Weges vom März dazu eingeladen, ihre Liebe segnen zu lassen. Gemäß dem Beschluss sollen jetzt Formate für die Segensfeiern entwickelt werden, so dass diese überall in Deutschland gefeiert werden können.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete, in Sankt Bonifatius werde vorab eine Praxis erprobt, die künftig durch die Handreichung geregelt werden soll. "Wir wollen das Signal senden, dass das ab sofort geht", sagte Otto der Zeitung. Der langjährige Stadtjugendpfarrer ist Sprecher des Priesterrats im Bistum Limburg.

Unterstützung von Limburger Bischof

Ein Hinweis auf das Angebot findet sich auch auf der Internetseite des Bistums. Der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte Ende Mai gesagt, dass er Segensfeiern für gleichgeschlechtliche und geschiedene Paare unterstützt. Zugleich verwies er auf die ausstehende Handreichung.

Sie müsse deutlich machen, dass eine Segensfeier keine Eheschließung und kein Sakrament sein könne. "Hier liegt die Grenze." Zugleich werde kein Seelsorger gedrängt, solche Gottesdienste abzuhalten.

Quelle:
KNA