Forschung an Mensch-Tier-Embryos anscheinend ohne Erfolg

Erwartungen enttäuscht

Die umstrittene Forschung mit Mensch-Tier-Embryos erweist sich bislang als erfolglos. Nach Angaben des US-Unternehmens Advanced Cell Technology hätten Klonversuche von menschlichen Genen mit Eizellen von Mäusen, Rindern und Kaninchen noch keine nutzbaren Embryos erzeugt, berichtet die britische Tageszeitung "The Daily Telegraph". Genetische Fehler machten die sogenannten Hybride für die Forschung unbrauchbar, hieß es.

 (DR)

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift «Cloning And Stem Cells» veröffentlicht. Ian Wilmut, der britische Schöpfer des ersten geklonten Schafes, «Dolly», bezeichnete die Ergebnisse als «sehr enttäuschend». Forscher an der nordenglischen Universität Newcastle hatten im April
2008 die ersten Mensch-Tier-Embryos mit den Eizellen einer Kuh erzeugt. Mit der neuen Methode wollten die Wissenschaftler einen Mangel an menschlichen embryonalen Stammzellen ausgleichen, um Therapien etwa für die Alzheimer- oder Parkinson-Krankheit zu erforschen.

Katholische Kirche kritisiert britische Stammzell-Entscheidung
Die katholische Kirche in Deutschland hatte die vom Parlament zugelassene Erzeugung von Embryonen aus menschlichem und tierischem Zellmaterial und die erlaubte Herstellung sogenannter «Helfer-Geschwister» wiederholt kritisiert.

Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Mitglied des Deutschen Ethikrats, betonte, es sei «völlig a-ethisch, einen Menschen als Material-Substrat für einen anderen zu züchten». Die Menschenwürde werde auch dort grundlegend verletzt, wo die genetische Identität des Menschen durch die Erzeugung von Chimären zerstört werde. Von beiden Forschungsvorhaben habe sich die Bischofskonferenz bereits vor acht Jahren «glasklar distanziert».