Hilfswerke rufen erstmals gemeinsam zu Spenden für Misereor auf

Folge der Coronakrise auf die Fastenaktion

​In einer Solidaritätsaktion rufen alle großen katholischen Hilfswerke in Deutschland gemeinsam zu Spenden für die Fastenaktion von Misereor auf. Da zurzeit keine Gottesdienste stattfinden, fällt die Fastenkollekte in den Gemeinden aus.

Kollektenkorb in der Kirche / © Harald Oppitz (KNA)
Kollektenkorb in der Kirche / © Harald Oppitz ( KNA )

Auch der Misereor-Bischof Stephan Burger hat zu direkten Spenden für die katholische Hilfsorganisation aufgerufen. In vielen Ländern verstärke die Corona-Pandemie bereits vorhandene existenzielle Krisen wie Krieg, Vertreibung, Flucht und weitere Krankheiten, so etwa in Syrien oder im Libanon, sagte Burger in einer am Montag in Freiburg veröffentlichten Videoansprache.

"Die Bedrohung des Lebens konzentriert sich in diesen Ländern nicht nur auf einen Faktor", so der Bischof. "Wir wollen unseren bedrängten Schwestern und Brüder und unseren Partnern nach wie vor verlässlich zur Seite stehen und können sie nicht im Stich lassen."

Um die befürchteten erheblichen Spendeneinbrüche zu lindern, weisen daher Adveniat, Caritas international, Kindermissionswerk "Die Sternsinger", missio Aachen, missio München und Renovabis auf ihren Startseiten im Internet auf die Misereor-Aktion hin und werben um Spenden.

In diesem Jahr sind die katholischen Hilfswerke zudem durch ein gemeinsames Aktionsthema besonders verbunden: "Frieden leben. Partner für eine Welt". Misereor stellt dabei in der aktuellen Fastenaktion den Krieg in Syrien und die Auswirkungen auf das Nachbarland Libanon in den Mittelpunkt.

 

Corona-Krise zeigt Bedarf an Unterstützung

Im Aufruf der Hilfswerke heißt es dazu: "Wir erleben angesichts der Corona-Krise, wie sehr wir selbst auf Solidarität angewiesen sind. Vergessen wir also nicht diejenigen, die noch mehr als wir selbst auf Unterstützung angewiesen sind, weil ihr Leben durch Krieg bedroht ist." In dieser herausfordernden Zeit stünden die katholischen Hilfswerke gemeinsam "auf der Seite der Armen, Ausgegrenzten und Unterdrückten - und nebeneinander in Solidarität für die eine Welt".

Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur hatte Misereor-Chef Pirmin Spiegel angekündigt, man sei auf der Suche nach Alternativen zu den herkömmlichen Möglichkeiten des Spendens. Die Kreativität sei enorm, auch Bischöfe beteiligten sich an der Ideensuche. Unter anderem werde darüber nachgedacht, an den Kirchen und an zentralen Orten Sammelboxen aufzustellen. Auch virtuelle Spendenaktionen über das Internet sind geplant.

 


Quelle:
KNA