Festmatinee der Ratzinger-Stiftung für Benedikt XVI.

Vortrag und Segenswünsche

Die Joseph-Ratzinger-Stiftung hat am Wochenende mit einem Festakt in München den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu seinem 95. Geburtstag Mitte April gewürdigt. Die Feier wurde live in den Vatikan übertragen.

Gesicht von Benedikt XVI. auf einem Plakat (KNA)
Gesicht von Benedikt XVI. auf einem Plakat / ( KNA )

Anwesend waren am Samstagabend unter anderen sein Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, der päpstliche Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nicola Eterovic, der langjährige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sowie zahlreiche Mitglieder des Ratzinger-Schülerkreises und des Neuen Schülerkreises, wie das Portal "Vatican News" berichtet.

Gänswein überbrachte den Festgästen Segenswünsche des Jubilars, der in seinem Haus in den Vatikanischen Gärten eine Übertragung der Feier aus München verfolgen konnte. Der Privatsekretär sagte, weder er noch Benedikt XVI. hätten gedacht, dass dem emeritierten Papst nach seinem Amtsverzicht 2013 noch so eine lange Lebensspanne gegönnt sein würde. Zu allen Zeiten, auch den turbulenteren, habe Seelenfrieden den Jubilar begleitet.

Nicht nur Last, sondern auch Seelenfreude

"Die letzten Jahre haben mächtig an seinen Kräften gezehrt, aber trotz der schwindenden Kräfte hat er sich die demütige Heiterkeit seines Herzens bewahrt. Auch sein ungebrochener Humor blitzt immer wieder auf", sagte Gänswein, der persönliche Milde als Wesensmerkmal des emeritierten Papstes hervorhob. Das oberste Hirtenamt sei für Benedikt XVI. nicht nur Last, sondern auch Seelenfreude gewesen, so der Sekretär. Diese Seelenfreude habe er sich bewahrt, "über alle Nöte und Enttäuschungen hinweg". Sie sei "wie ein Licht, das ihn innerlich begleitet".

Den Festvortrag hielt die Ratzinger-Preisträgerin von 2018, die in Wien lehrende Theologin Marianne Schlosser. Sie sprach laut "Vatican News" über "Papst Benedikt als Hirte und Lehrer" und arbeitete besonders die in der Theologie Joseph Ratzingers angelegte ekklesiologische Vorstellung heraus, wonach die Kirche alle Zeiten wie auch heute von der Wahrheit sprechen müsse. Die Kirche müsse "das Auge am Leib der Menschheit" sein und nach dem Licht Ausschau halten. Ratzinger/Benedikt XVI. habe die Wahrheitsfähigkeit der Kirche immer auch als Voraussetzung für Dialog angesehen.

Grußadresse des Berliner Nuntius'

Der Berliner Nuntius Eterovic richtete eine Grußadresse an die Anwesenden. Der Diplomat hatte in seiner früheren Funktion in Rom während des gesamten Pontifikates von Benedikt XVI. als Generalsekretär der Bischofssynode gewirkt.

Benedikt XVI. hatte am Karsamstag (16. April) seinen 95. Geburtstag gefeiert. Zu dem Festakt hatte die "Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI.-Stiftung" in München in Zusammenarbeit mit dem Regensburger Institut Papst Benedikt XVI. eingeladen.

Quelle:
KNA
Mehr zum Thema